KI-Speicherchips

Samsung Electronics verdient deutlich weniger

Der Rückstand bei KI-Speicherchips macht Samsung weiterhin mächtig zu schaffen. Doch Nvidia-Chef Huang spricht Samsung sein Vertrauen aus.

Samsung Electronics verdient deutlich weniger

Samsung Electronics verdient deutlich weniger

KI-Speicherchip für Nvidia offenbar noch nicht zertifiziert

mf Tokio

Der Betriebsgewinn von Samsung Electronics fiel im vierten Quartal gegenüber den vorangegangenen drei Monaten um 29,2% auf 6,5 Bill. Won (4,3 Mrd. Euro). Mit diesem Ausblick auf das Ergebnis des Schlussquartals 2024 blieb der weltgrößte Smartphone- und Speicherchiphersteller weit hinter den Erwartungen von knapp 9 Bill. Won Gewinn zurück. Der Umsatz sank um 5,2% auf 75 Bill. Won (49,9 Mrd. Euro).

Nvidia-Chef spricht Vertrauen aus

Dennoch schloss die Samsung-Aktie in Seoul um 3,4% höher. Denn Nvidia-Chef Jensen Huang hatte auf der CES-Messe in Las Vegas dem Unternehmen sein Vertrauen ausgesprochen, dass es die technischen Probleme bei Speicherchips mit hoher Bandbreite lösen wird. Diese Speicher beschleunigen die Arbeit von KI-Prozessoren. Die Samsung-Aktie hatte 2024 rund ein Drittel an Wert verloren.

Huang erklärte, dass Samsung ein neues Design für ihren KI-Speicherchip entwickeln müsse, aber daran „sehr schnell“ arbeite. Er habe „keinen Zweifel“ an einem Erfolg. Damit deutete Huang indirekt an, dass Nvidia den Samsung-Chip immer noch nicht zertifiziert und dass Samsung seinen technischen Rückstand auf SK Hynix und Micron Technology bei diesen HBM-Speichern offenbar immer noch nicht aufgeholt hat.

SK Hynix legt Fokus auf KI

Dadurch können die Rivalen höhere Marktanteile erobern. Allein Microsoft will im neuen Geschäftsjahr 80 Mrd. Dollar in den Ausbau von Rechenzentren stecken. Darauf zogen in Südkorea die Aktien von SK Hynix kräftig an. Der südkoreanische Hersteller verzeichnete im dritten Quartal einen Rekordgewinn und konzentriert seine Investitionen auf HBM-Speicher. Knapp 15 Mrd. Dollar fließen in einen neuen Produktionskomplex.

Dagegen belasteten die hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben für diese Chips und der Ausbau der Front-End-Kapazitäten Samsungs Ergebnis im abgelaufenen Quartal. Nach Ansicht von Analysten drückte die gestiegene Produktion chinesischer Hersteller auch die Preise für reguläre Dram- und Nand-Speicherchips.

Mehr Geld für Chip-Ingenieure

Nach Konzernangaben sind Smartphones, Fernseher und andere Geräte einem wachsenden Wettbewerb ausgesetzt, während die Auslastung des Foundry-Geschäfts mit der Auftragsfertigung von Prozessoren zurückging. Nomura-Analyst CW Chung verwies zudem auf die Gehaltserhöhungen in der Halbleitersparte, damit die Mitarbeiter nicht zu den Wettbewerbern im Speicher- und Foundry-Bereich abwandern.

Im Vergleich zum Vorjahr legte Samsungs Betriebsgewinn im Schlussquartal um das 2,3-Fache zu, während der Umsatz um 10,7% wuchs. Die detaillierten Geschäftszahlen legt der Konzern Ende Januar vor. Im Gesamtjahr 2024 sprang der operative Gewinn des Tech-Riesen gegenüber 2023 um das 5-Fache auf 32,7 Bill. Won (21,7 Mrd. Euro). Der Einnahmen kletterten um 15,9% auf 300,1 Bill. Won (199 Mrd. Euro).

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