Weltgrößter Smartphone-Hersteller

Samsung steigert unerwartet den Gewinn

Eine vorgezogene Nachfrage nach Chips und Smartphones beschert Samsung im ersten Quartal eine Sonderkonjunktur. Doch die US-Einfuhrzölle bedrohen das Wachstum der Geschäfte.

Samsung steigert unerwartet den Gewinn

Vorratskäufe treiben
Samsung-Gewinn

Trump-Einfuhrzoll trifft Smartphone-Produktion in Vietnam

mf Tokio

Offenbar aufgrund von Hamsterkäufen bei Halbleitern und Smartphones konnte Samsung Electronics den Betriebsgewinn im ersten Quartal unerwartet steigern. Laut der vorläufigen Schätzung verbesserte sich der operative Ertrag im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 % auf 6,6 Bill. Won (4,1 Mrd. Euro), während der Umsatz um 4,2 % auf 79 Bill. Won (59 Mrd. Euro) stieg.

Hohe US-Einfuhrzölle drohen die Geschäfte zu beeinträchtigen. Aufgrund dieser Aussichten konnte die Aktie in Seoul ihre hohen Anfangsgewinne nicht halten und schloss nur um 0,7 % höher. Samsung exportiert in Vietnam hergestellte Smartphones in die USA. Auf diesen Import erhebt Washington jetzt einen Einfuhrzoll von 46 %. Die Halbleiterexporte in die USA hat Präsident Donald Trump bisher von Zöllen ausgenommen, doch nach dem Erfolg des KI-Entwickler DeepSeek könnte die US-Regierung neue Handelsbeschränkungen verhängen.

Die südkoreanische Regierung will mit der US-Regierung Erleichterungen vereinbaren. Handelsminister Cheong In-kyo plant ein Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer in Washington noch in dieser Woche.

Bevorratung von KI-Halbleitern

Analysten erklärten das unerwartet gute Ergebnis damit, dass US-Verbraucher ihre Smartphone-Käufe wegen des Einfuhrzolls vorgezogen haben.

Auch die KI-Funktionen der neuen Flaggschiff-Modelle der Galaxy-Reihe kamen bei den Konsumenten gut an. Eine wichtige Rolle spielten zum anderen chinesische Zwischenhändler, die Speicherchips insbesondere für KI-Anwendungen horteten. Damit wollen sie möglichen US-Ausfuhrbeschränkungen für Halbleiter zuvorkommen. Auch die Nachfrage nach Speicherchips für Rechenzentren stützte die Geschäfte.

Samsungs Chip-Baustelle bleibt

Für das laufende Quartal zeichnen sich höhere Preise für Speicherchips ab, was die möglicherweise nachlassenden Verkaufszahlen beim Gewinn teilweise ausgleichen könnte. Die größte Baustelle von Samsung bleibt jedoch die neueste Generation der HBM-Speicherchips, die bisher den Anforderungen von Nvidia für ihre KI-Prozessoren nicht genügt hat.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Betriebsgewinn von Samsung im ersten Quartal um 0,2 %, bei einem Umsatzwachstum von 9,8 %. Die detaillierten Geschäftszahlen veröffentlicht Samsung vor dem Monatsende.  

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