Neue Prognose

Sartorius macht Anlegern Mut

Sartorius macht seinen Anlegern nach dem ersten Quartal Mut. Eine neue Prognose signalisiert Zuwächse bei Auftragseingang und Ergebnis.

Sartorius macht Anlegern Mut

Sartorius macht seinen Anlegern Mut

Neue Prognose avisiert Anstieg bei Orderaufkommen und Ergebnis – Dax-Konzern: Keine Nachteile durch Zölle im Wettbewerb

ste Hamburg

Der Biopharmazulieferer und Laborausrüster Sartorius ist am Mittwoch bei Anlegern mit seinen Angaben zum ersten Quartal sowie mit seinen nunmehr bezifferten Finanzzielen im Geschäftsjahr 2025 gut angekommen. Die Vorzugsaktie des Göttinger-Dax-Unternehmens legte um bis zu 9,3% auf 212,30 Euro und lag damit noch 3 Euro unter dem Jahresschlussstand 2024.

Der Life-Science-Konzern, der im Januar nur einen indikativen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr abgegeben hatte, stellt für 2025 ein Umsatzwachstum um 6% in Aussicht. Dabei soll das Hauptsegment Biroprocess Solutions (BPS) um rund 7% zulegen, die Laborsparte um 1%. Mit Verweis auf eine derzeit überdurchschnittliche Volatilität gilt für Sartorius eine Spanne von zwei Prozentpunkten um den jeweiligen Prognosewert.

Mehr Zuversicht als erwartet

Die um Sondereffekte bereinigte operative Ertragsmarge (Ebitda-Marge) erwartet das Unternehmen 2025 auf Konzernebene zwischen 29 und 30% – nach 28% im vorigen Jahr. Der Analystenkonsens geht von 29% aus. Getragen werden soll die Verbesserung durch das BPS-Segment mit 31 bis 32 (i.V. 29,3)%, während Sartorius mit einer Marge von 22 bis 23 (22,9)% für die Laborsparte rechnet.

Mögliche Effekte aus Zöllen und Ausgleichsmaßnahmen berücksichtigt das Unternehmen in der aktuellen Margenprognose nicht. Vorstandschef Joachim Kreuzburg unterstrich in einer Medienrunde, dass man keine Auswirkungen auf die Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit von Sartorius erwarte. „Wir haben ein sehr gut ausgebautes internationales Netzwerk an Produktionsstätten, nicht zuletzt auch in den USA." Zudem seien die Konkurrenzunternehmen ähnlich aufgestellt. Die Produkte seien hochgradig spezifiziert und ließen sich nicht so leicht ersetzen. Sartorius sei gut vorbereitet, was mögliche Reaktionen und Anpassungen angeht. „Ich möchte betonen, dass wir uns als sehr robust aufgestellt ansehen.“

Mittelfristziele bestätigt

Kreuzburg, der Ende Juni nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze von Sartorius den Vorstandsvorsitz an Michael Grosse abgeben wird, bekräftigte auch den Anfang 2024 veröffentlichten mittelfristigen Ausblick. Dieser sieht für 2028 unter anderem eine operative Ertragsmarge im Konzern von etwa 34% vor. Die Prognose sei aufgrund des länger als erwartet andauernden Abbaus von Lagerbeständen auf Kundenseite nach dem Ende des pandemiebedingten Booms „ein Stück anspruchsvoller“ geworden. Man habe sich aber entschieden, den Ausblick „zum jetzigen Zeitpunkt“ nicht zu ändern. Es sei richtig, „im Zweifelsfall dem neuen CEO die Möglichkeit zu geben, sich darüber Gedanken zu machen“.

Für das erste Quartal 2025 vermeldete Sartorius einen wechselkursbereinigten Umsatzanstieg um 6,5% sowie ein Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill-Ratio) von „deutlich über 1“. Konkrete Zahlen zum Orderaufkommen sowie eine Prognose gab das Unternehmen nicht bekannt. Vorstandschef Kreuzburg sagte in der Medienkonferenz, eine Vermutung, dass die Book-to-Bill-Ratio auch im Gesamtjahr 2025 über 1 liegen wird, „würden wir wahrscheinlich als realistisch ansehen“. 2024 hatten Auftragseingang und Umsatz mit jeweils 3,38 Mrd. Euro auf gleicher Höhe gelegen.

Marge übertrifft Erwartungen

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) stieg im ersten Quartal überproportional zum Umsatz um 12,2% auf 263 Mill. Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge verbesserte sich auf 29,8 (28,6)%. Damit übertraf Sartorius die Markterwartungen. Die Investitionsquote des Konzerns soll 2025 mit etwa 12,5% an das Vorjahresniveau anschließen, der dynamische Verschuldungsgrad soll sich etwa um 3,5 (4,0)% verringern.

Für die kommenden Jahre stellte Kreuzburg eine Verringerung der Investitionsquote „auf ein durchschnittliches Maß“ in Aussicht. Mit einem Rückgang sei nach der Ende 2026 geplanten Fertigstellung des Werks in Songdo, Südkorea, zu rechnen. Von dort aus will Sartorius Kunden in asiatischen Ländern wie Japan, Singapur, Malaysia und Indien beliefern. Derzeit gebe es keine neuen Pläne für einen Ausbau von Produktionskapazitäten und Standorterweiterungen, so Kreuzburg.

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