Saudi-Arabien steigt beim Aufzugshersteller TK Elevator ein
Saudi-Arabien steigt bei TK Elevator ein
Staatsfonds erwirbt in Milliardendeal Beteiligung von 15 Prozent am Aufzugshersteller
cru Frankfurt
Der Aufzugshersteller TK Elevator bekommt einen neuen Miteigentümer. In einem milliardenschweren Deal steigt Saudi-Arabien per Kapitalerhöhung als viertgrößter von jetzt sieben Großaktionären bei der ehemaligen Thyssenkrupp-Tochter ein. Der Konzern aus Düsseldorf mit 50.000 Beschäftigten war 2020 für 17,2 Mrd. Euro zunächst an die Finanzinvestoren Advent und Cinven sowie die RAG Stiftung verkauft worden. Thyssenkrupp blieb mit 19% beteiligt. Später stiegen noch die Staatsfonds von Abu Dhabi und Singapur ein.
Jetzt erwirbt der Technologiekonzern Alat aus Saudi-Arabien, der wiederum dem Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) aus Saudi-Arabien gehört, 15% an TK Elevator. Das gaben die Unternehmen am Montag bekannt. Das Konsortium aus Advent, Cinven und der RAG-Stiftung hatte Anfang 2020 rund 17,2 Mrd. Euro für TK Elevator bezahlt. Davon entfielen rund 10 Mrd. Euro auf Kredite. Da das Unternehmen im Wert leicht zugelegt haben dürfte, liegt der Wert des 15%-Anteils von Alat an TK Elevator schätzungsweise bei 3 Mrd. Euro. „Wir beabsichtigen nicht an der Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit dem Einstieg von Alat teilzunehmen“, sagte eine Konzernsprecherin von Thyssenkrupp. Man freue sich über Alat als direkten Aktionär, erklärte Uday Yadav, CEO von TK Elevator.
Weltweit Nummer eins
TK Elevator ist einer der größten Aufzugshersteller der Welt. Laut Ratingagentur S&P ist die Firma mit 13% Weltmarktanteil der viertgrößte Anbieter hinter Otis, Schindler und Kone. Im Geschäftsjahr 2023/2024 erzielte der Aufzugshersteller 9,3 Mrd. Euro Umsatz und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,5 Mrd. Euro. In der Bilanz von Thyssenkrupp wird der Buchwert des verbliebenen 19%-Anteils an TK Elevator mit 1 Mrd. Euro beziffert. Laut Mitteilung gründen TK Elevator und Alat zudem ein Joint Venture im Wert von 160 Mill. Euro. Das Gemeinschaftsunternehmen solle Aufzüge und Fahrtreppen in Saudi-Arabien fertigen.