Die neue Führung des Münchner Verkehrstechnikkonzerns Schaltbau hat sich vier wesentliche Punkte für die Zukunft vorgenommen. Höchste Priorität habe, die „finanzielle Performance“ zu steigern, sagte der frühere Siemens-Manager Jürgen Brandes, der seit Anfang dieses Jahres Vorstandsvorsitzender ist. Finanzvorstand ist seit diesem Monat Steffen Munz, der für Varta tätig war. Vor allem sollen die margenschwächeren Segmente profitabler werden, heißt es. Zweitens soll das Wachstum im Kerngeschäft Bahntechnik forciert werden, drittens das Servicegeschäft ausgebaut werden.

Als vierten Punkt nennt Schaltbau, „neue Märkte über neue Anwendungen mit Energiespeichern zu erschließen“. Dafür will das Unternehmen sein Wissen über Gleichstromkomponenten und Anwendungen im Bahnkerngeschäft nutzen. Schaltbau fertigt bereits zum Beispiel Hochleistungsladestationen für Elektrobusse und -Pkw sowie Komponenten für Solaranlagen und intelligente Energieversorgung. Die Vorgaben für die Geschäftszahlen lauten: Bis zum Jahr 2026 soll der Umsatz auf 750 Mill. bis 800 Mill. Euro steigen. Die Umsatzrendite – bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) – soll dann einen hohen einstelligen Wert erreichen.

Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern einen Erlös von 502 Mill. Euro. Das ergibt ein Wachstum von gut 2%, wenn 2019 verkaufte Unternehmensteile herausgerechnet werden, wie Schaltbau berichtet. Die Ebit-Marge habe 4,3% betragen. Der Auftragseingang nahm leicht auf 538 Mill. Euro zu.

Für dieses Jahr nimmt sich der Vorstand ein Wachstum mit einstelligen Raten vor: Für den Auftragseingang werden 550 Mill. bis 580 Mill. Euro angepeilt, für den Umsatz 520 Mill. bis 540 Mill. Euro. Die Ebit-Marge soll auf rund 5% steigen.

Um das Wachstum zu finanzieren, plant Schaltbau, den Aktionären vom 1. bis 16. April Pflichtwandelanleihen im Volumen von 60 Mill. Euro anzubieten. Dank einer Vereinbarung mit den größten Aktionären sei die Platzierung vollständig gesichert.