Der IT-Sicherheitsdienstleister Secunet baut mit einer Akquisition sein Portfolio aus. Die Essener haben die Übernahme des in Berlin ansässigen Cloudspezialisten Syseleven für 50 Mill. Euro vereinbart. Der Kaufpreis kann sich durch erfolgsabhängige Komponenten, die sich bis ins Jahr 2024 erstrecken, noch auf bis zu 65 Mill. Euro erhöhen. Secunet finanziere die Übernahme aus eigenen Mitteln, teilte das Unternehmen mit.

Mit der Akquisition baue Secunet das Lösungsangebot in den Bereichen Cloud und Cloud Security deutlich aus, hieß es. Syseleven ist auch Mitglied der europäischen Cloud-Initiative Gaia-X. Der IT-Dienstleister erzielte im vergangenen Jahr rund 15 Mill. Euro Umsatz und erwirtschaftete mit gut 100 Beschäftigten ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 1,3 Mill. Euro. Secunet zahlt damit ein Ebit-Multiple von 38. Der Kauf habe keinen wesentlichen Einfluss auf die Prognose für 2022, berichtete Secunet.

Syseleven zählt nach eigenen Angaben rund 175 Kunden im deutschsprachigen Raum, darunter Schiesser, Intersport, die Senatsverwaltung Berlin und DFS Aviation Services. Die drei Geschäftsführer, von denen zwei auch zu den bisherigen Eigentümern zählten, sollen an Bord bleiben. Syseleven verfügt über eine eigene Open-Source-basierte Cloud-Infrastruktur mit Rechenzentrumsstandorten in Deutschland (Infra­structure-as-a-Service). Das Unternehmen sieht sich als einen der Pioniere von Kubernetes in Deutschland. Kubernetes ist ein Open-Source-System für die Orchestrierung von Container-Anwendungen, das 2015 entwickelt wurde. Mit der Syseleven-Plattform Metakube können Organisatoren webbasierte Software-Produkte entwickeln und betreiben.