Union Investment

„Siemens-Aktienkurs hat noch Luft nach oben“

Vor der Siemens-Hauptversammlung stellt Union Investment dem Vorstandschef Roland Busch ein gutes Zeugnis aus. Portfoliomanagerin Vera Diehl fordert aber, die Ergebnisverbesserung müsse nachhaltig sein.

„Siemens-Aktienkurs hat noch Luft nach oben“

mic München

Union Investment fordert von Siemens eine Margenausweitung und weiterhin eine solide Free-Cash-flow-Generierung. „Der Siemens-Aktienkurs hat noch Luft nach oben“, erklärte Portfoliomanagerin Vera Diehl mit Blick auf die Hauptversammlung am 10. Februar. In ihrem Statement spricht sie von einer soliden, aber nicht überragenden Wertentwicklung von 9,9%. Mit dieser Gesamtrendite (Kursentwicklung zuzüglich Dividende) habe die Aktie in den letzten zwölf Monaten weder den Dax (13,6% Gesamtrendite) noch den MSCI World Industrials (19,5%) schlagen können (Schlusskurse 31. Januar 2022).

Diehl zufolge ist Siemens kein Konglomerat mehr, sondern ein Technologiekonzern mit Fokus auf zukunftsweisende Geschäftsfelder: „Das erhöht den Druck, weil es keine Ausreden gibt, wenn man im Kerngeschäft nur noch Perlen im Portfolio hat.“ Roland Busch habe in seinem ersten Jahr als Siemens-Chef dem Druck sehr gut standgehalten und hervorragende Zahlen geliefert: „Jetzt müssen Sie uns beweisen, dass diese Verbesserung in den Ergebnissen auch über eine längere Zeitspanne hinweg nachhaltig ist.“

Kritik übte Union Investment am Aufsichtsratsvorsitzenden Jim Hagemann Snabe und an Aufsichtsratsmitglied Kasper Rorsted. „Wir fordern Sie auf, die Zahl Ihrer Aufsichtsratsmandate zu reduzieren, um sich nicht länger dem Vorwurf der Ämterhäufung auszusetzen“, erklärt Diehl.

Union Investment kündigte an, Vorstand und Aufsichtsrat zu entlasten und bei allen Tagesordnungspunkten im Sinne der Verwaltung zu stimmen. Bisher liegen Gegenanträge zur Hauptversammlung von vier Parteien vor. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre will dem Vorstand die Entlastung verweigern, weil er nicht aus der Finanzierung fossiler Energieprojekte aussteige. Der Verein von Belegschaftsaktionären in der Siemens AG lehnt die Bestellung von Ernst & Young als Abschlussprüfer ab und schlägt stattdessen KPMG vor.