Siemens Energy legt noch was drauf
Siemens Energy begeistert
mit starkem Ausblick
Prognose für Gesamtjahr nach gutem Quartal angehoben
Reuters Düsseldorf
Der Elektrotechnikkonzern Siemens Energy ist im zweiten Quartal rasanter gewachsen als vom Markt erwartet und hebt seine Prognose für das Geschäftsjahr an. Für 2025 erwartet der Konzern nun unter dem Strich einen Gewinn von bis zu 1 Mrd. Euro. Die langjährige Problemtochter Siemens Gamesa konnte im Quartal den Umsatz steigern, den Verlust grenzte sie deutlich ein.
Siemens Energy gehe nun davon aus, im Geschäftsjahr 2025 den bereinigten Umsatz in einer Bandbreite von 13 bis 15% steigern zu können, teilte das Unternehmen weiter mit. Bisher waren hier 8 bis 10% in Aussicht gestellt worden. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten werde zwischen 4 und 6% statt zwischen 3 und 5% erwartet. Unter dem Strich wolle Siemens Energy einen Gewinn nach Steuern von bis zu 1 Mrd. Euro erzielen – positive Sondereffekte aus einer jüngst verkündeten Abspaltung von Geschäften in Indien seien hier noch nicht berücksichtigt. Die Prognose für den Free Cashflow vor Steuern wurde auf rund 4 Mrd. Euro aktualisiert. Auch eine Aktualisierung der Mittelfrist-Ziele stellte der Konzern in Aussicht. Diese werde voraussichtlich mit der Vorlage der Ergebnisse für das vierte Quartal erfolgen.
Im zweiten Quartal konnte Siemens Energy den Auftragseingang auf rund 14,5 (Vorjahr: 9,47) Mrd. Euro in die Höhe schrauben. Der Umsatz legte um 20,7% auf 9,9 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis erreichte 615 (501) Mill. Euro.
Im Geschäft mit Anlagen für die klassische Stromerzeugung wie Gasturbinen profitierte Siemens Energy von einer starken Nachfrage. Deutliches Wachstum verbuchte auch die Sparte Grid Technologies, in der Siemens Energy den Ausbau der Stromnetze vorantreibt. Die spanische Tochter Gamesa hatte indes in der Vergangenheit immer wieder dem Gesamtkonzern wegen Qualitätsmängeln bei den Turbinen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gamesa konnte im Quartal den Verlust vor Sondereffekten auf 249 Mill. Euro eingrenzen, der Umsatz legte um 16,2% auf 2,7 Mrd. Euro zu. An der Börse sorgten die Nachrichten für ein Kursfeuerwerk, Siemens Energy-Aktien verteuerten sich zeitweise um mehr als 12%.