Im GesprächJochen Schmitz

Siemens-Healthineers-CFO will Schwerpunkte im ESG-Reporting setzen

Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung steigen. Finanzvorstand Jochen Schmitz erklärt, wie Siemens Healthineers sich darauf vorbereitet, künftig auch Daten entlang der Lieferkette einzubeziehen.

Siemens-Healthineers-CFO will Schwerpunkte im ESG-Reporting setzen

Siemens Healthineers bereitet umfassenderes ESG-Reporting vor

CFO Jochen Schmitz über neue regulatorische Anforderungen

sar Frankfurt

Für viele Konzerne wird es ernst: Für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2024 müssen sie die Vorgaben der neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) einhalten. Siemens Healthineers hat ein wenig mehr Vorlauf, das Geschäftsjahr des Dax-Konzerns wechselt zum 1. Oktober. Für CFO Jochen Schmitz, in dessen Finanzressort das CSRD-Reporting verankert ist, liegt die größte Herausforderung im Umgang mit Daten, die entlang der Wertschöpfungskette bei Lieferanten oder Kunden anfallen. „Da werden wir alle lernen müssen, wie das geht“, sagt er im Podcast „Nachhaltiges Investieren“ der Börsen-Zeitung. Derzeit gibt es Probeläufe mit Wirtschaftsprüfer und Lieferanten – „analog zu Vorgehensweisen, wenn ein neuer IFRS-Standard eingeführt werden muss“.

Wichtig sei es, in der Datenflut inhaltliche Schwerpunkte hervorzuheben. Schmitz erwartet, dass sich Parallelen zur Finanzberichterstattung entwickeln. „Wir haben da eine Vielzahl von Anhangsangaben.“ Diese würden aufgeführt, stünden aber nicht im Fokus der Kommunikation. Dieses Vorgehen könne er sich auch für ESG-Themen vorstellen.

In die Debatte um die Regulatorik bringt Siemens Healthineers sich im Deutschen Rechnungslegungs-Standards-Committee ein, um „unsere Position zusammen mit anderen Unternehmen auch hörbar zu machen“. Es gebe Gruppen, „die nichts gegen zusätzliche Berichterstattung haben“, sagt Schmitz – etwa Wirtschaftsprüfer oder Wissenschaftler. Als Konzern, der Daten bereitstellt, kämpfe man manchmal „einen einsamen Kampf“. Von Investoren bekommt Schmitz nur wenige Fragen zur Nachhaltigkeit. „Das Thema ist kein Prioritätsthema in der Diskussion, das muss man klar sagen.“ Dies liege aber auch daran, dass der Dax-Konzern in einer Branche unterwegs ist, die weniger ressourcenintensiv ist als andere.

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