SNCF und DWS vor Verkauf von Lok-Joint-Venture
wü Paris
Die französische Staatsbahn SNCF und der deutsche Assetmanager DWS haben Exklusivverhandlungen mit der Caisse de dépôt et placement du Québec (CDPQ) über den Verkauf ihres Gemeinschaftsunternehmens Akiem aufgenommen. SNCF und DWS halten je 50% an der Lokomotiven-Leasinggesellschaft. Medien schätzen den Kaufpreis auf 2,5 Mrd. bis 3 Mrd. Euro.
Durch die Übernahme von Akiem würde sich CDPQ weiter im europäischen Eisenbahngeschäft verstärken. Der kanadische Pensionfonds hat erst im Oktober die Waggon-Leasinggesellschaft Ermewa von SNCF und DWS für 3,2 Mrd. Euro gekauft. Seit der Übernahme der Zugsparte von Bombardier durch Alstom vor zwei Jahren ist CDPQ zudem der wichtigste Aktionär des Herstellers des Hochgeschwindigkeitszuges TGV. J.P. Morgan und der französische Fonds Vauban sollen ebenfalls für Akiem geboten haben.
Mit einer Flotte von mehr als 600 Lokomotiven und 46 Passagierzügen hat Akiem 2021 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 150 Mill. Euro und einen Umsatz von 220 Mill. Euro eingefahren.
Mit den Erlösen aus dem geplanten Verkauf will SNCF ihre Verschuldung weiter abbauen. Diese belief sich Ende des ersten Halbjahres noch immer auf 24,3 Mrd. Euro, obwohl der französische Staat seit Ende vergangenen Jahres Schulden in Höhe von 10 Mrd. Euro übernommen hat.