Aktienpaket

Softbank macht Telekom-Aktien zu Geld

Der Technologieinvestor Softbank macht Aktien der Deutschen Telekom zu Geld. An der Beteiligung des japanischen Unternehmens an der Telekom ändert sich allerdings nichts.

Softbank macht Telekom-Aktien zu Geld

ak Köln

 Goldman Sachs hat ein milliardenschweres Aktienpaket der Deutschen Telekom zu Geld gemacht. Die Titel stammen von dem japanischen Technologieinvestor Softbank, der erst vor einem Monat eine Beteiligung von 4,5% an dem Bonner Telekommunikationsriesen eingegangen war. Einen Teil der Aktien nutzte Softbank jetzt für einen Deal mit Goldman Sachs. Die US-Investmentbank erlöste laut Agenturberichten mit einer komplexen Derivat-Transaktion 1,54 Mrd. Euro auf Basis von rund 90 Millionen Telekom-Aktien.

Softbank bleibt Eigentümer der Titel, an der Höhe der Beteiligung ändere sich nichts, betonte ein Telekom-Sprecher. Denn der Tech-Investor hat sich verpflichtet, die Anfang September erhaltenen 225 Millionen neuen Telekom-Aktien bis Ende 2024 zu halten. Softbank hatte sich aber vorbehalten, einen Teil als Sicherheiten für Finanzierungs- oder Absicherungsgeschäfte zu verwenden. Genau das hat das Unternehmen nur einen Monat später in die Tat umgesetzt. In der Transaktion von Goldman Sachs wurden die Aktien, die für 1,8% des Telekom-Grundkapitals stehen, zu einem Preis von 16,95 Euro bewertet. Das ist ein Abschlag von 3,7 % auf den Xetra-Schlusskurs der T-Aktie vom Dienstag. Investoren waren institutionelle Anleger.

Einstieg über T-Mobile US

Softbank hatte das Paket vor einem Monat zu einer Bewertung 20 Euro je Aktie bekommen. Im Gegenzug hatten die Japaner in einem Aktientausch 45 Millionen T-Mobile-US-Aktien an den Bonner Dax-Konzern abgegeben und der Telekom so geholfen, ihre Beteiligung an dem US-Mobilfunkkonzern von 43,2 auf 48,4% aufzustocken. Damit landete die Deutsche Telekom knapp unter der avisierten Mehrheitsschwelle, Softbank gab jedoch nicht alles ab, sondern behielt noch 3,3% an T-Mobile US. Der US-Anbieter hatte sich im vergangenen Jahr mit dem Konkurrenten Sprint zusammengetan, der Softbank gehört hatte.

Softbank war mit dem Geschäft Anfang September zum zweitgrößten Aktionär der Telekom nach dem deutschen Staat avanciert. Damals hatte deren Chef Tim Höttges von einer strategischen Partnerschaft gesprochen.

Demnächst soll Raul Marcelo Claure (50), COO der japanischen Softbank-Holding und CEO der Auslandsgeschäfte des Investors, in den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom einziehen.

T-Aktie unter Druck

Bei den übrigen Telekom-Investoren kam die Derivat-Transaktion von Softbank nicht gut an. Der Kurs der T-Aktie gab am Mittwoch im schwachen Gesamtmarkt deutlich nach und verlor 2,6%. Die UBS beließ in einem Kurzkommentar die Titel dennoch auf „Kaufen“ mit dem Kursziel 24,20 Euro. Druck auf die Notierung könne auch einen guten Einstiegszeitpunkt bedeuten, hieß es.