Softbank will 100 Mrd. Dollar in den USA investieren
Softbank will im großen Stil in den USA investieren
Versprechen von CEO Masayoshi Son an designierten US-Präsidenten Trump – Ausreichend Kapital vorhanden
mf Tokio
Der japanische Technologie-Investor Softbank Group will in den kommenden vier Jahren insgesamt 100 Mrd. Dollar in den USA investieren und damit 100.000 neue Jobs schaffen. Dieses Versprechen gab Softbank-Chef Masayoshi Son nach einem Treffen mit Donald Trump. Der designierte US-Präsident wertete die Zusage als Erfolg seiner Strategie, Großinvestitionen regulatorisch zu erleichtern und schnell zu genehmigen.
Witzeleien über Verdopplung
Bei der Veranstaltung in Mar-a-Lago, Trumps privatem Club in Florida, bat Trump Son vor der Presse, sein Versprechen zu erhöhen. „Würden Sie daraus 200 Milliarden Dollar machen?“ fragte Trump. Nach kurzem Zögern antwortete Son: „Ich werde versuchen, es möglich zu machen.“ Trump nahm ihn beim Wort: „In Ordnung, 200.“ Son lachte verlegen und witzelte: „Er ist ein großartiger Verhandlungsführer.“
Son und Trump ließen die Details zwar offen. Aber der Gründer und Chef von Softbank hatte bereits angekündigt, in erster Linie in künstliche Intelligenz zu investieren. Dazu gehören Beteiligungen an führenden Entwicklern von generativer KI wie OpenAI und die Förderung von Unternehmen, die Prozessoren für KI-Programme entwickeln und produzieren. Im Zentrum von Sons Überlegungen steht sein britischer Chipdesigner Arm, der energiesparende Prozessoren für KI-Anwendungen entwickeln soll.
Vision Fund I hatte US-Fokus
Softbank-Chef Son hatte bereits Ende 2016, kurz vor dem Beginn der ersten Amtszeit von Trump, ähnlich öffentlichkeitswirksam eine Investition von 50 Mrd. Dollar und die Schaffung von 50.000 Jobs in den USA angekündigt. Ob diese Versprechen erfüllt wurden, lässt sich nur schwer überprüfen. Softbank veröffentlicht vor einem Börsengang nicht die Höhe jeder Investition und schlüsselt ihre Kapitalverteilung nicht regional auf.
Der Schwerpunkt der Investitionen des Vision Fund Nr. 1 von insgesamt 85,8 Mrd. Dollar zwischen 2017 und 2021 lag jedoch eindeutig in den USA. So flossen allein 13 Mrd. Dollar in den Büroflächenvermieter Wework und 7,7 Mrd. Dollar in den Fahrtenvermittler Uber. Damals konnte Son die Investitionen offenbar guten Gewissens versprechen, weil er in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten externe Kapitalzusagen über insgesamt 60 Mrd. Dollar für seinen Vision Fund in Aussicht hatte, der im Mai 2017 kurz nach Trumps Amtsübernahme startete.
An Kapital mangelt es nicht
Auch diesmal hätte Son genug Kapital gesammelt, um seine Versprechen zu erfüllen, auch wenn der eingebürgerte Japaner dabei wohl auf eigene Kapitalquellen zurückgreifen müsste. Der Tech-Investor aus Tokio verfügt über Barmittel von 30 Mrd. Dollar, nachdem die Anteile an der chinesischen Alibaba Group verkauft und die Neuinvestitionen zurückgefahren wurden.
Zudem kann Son mit seinem größten Pfund wuchern: Der Chipdesigner Arm, der am Dienstag an der Nasdaq mit 152 Mrd. Dollar bewertet wurde, gehört Softbank zu 90%. Außerdem verhandelt Son bisher vergeblich mit großen Wagniskapitalgebern über die Neugründung eines Unternehmen zur Produktion eigener KI-Prozessoren, um das Quasi-Monopol von Nvidia zu brechen.