Sony investiert in Spiele und Sensoren
mf Tokio
Nach dem rekordhohen Jahresgewinn will Sony ihre Finanzstärke für eine Investitionsoffensive auf den zwei wichtigsten Geschäftsfeldern Spiele und Sensoren nutzen. Laut dem mittelfristigen Geschäftsplan will die japanische Firmengruppe, die seit April als Dachgesellschaft operiert, in den nächsten drei Jahren 2 Bill. Yen (15 Mrd. Euro) an strategischen Kapitalausgaben tätigen. Das entspricht einer Steigerung um 40% im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren. Dabei plant die Gruppe auch weitere Übernahmen ein.
Die Investitionen will Sony aus dem operativen Cash-flow in dem Zeitraum bis März 2024 finanzieren, den die Gruppe auf 3,1 Bill. Yen (23,3 Mrd. Euro) ohne den Beitrag der Finanzdienstleistungen schätzt. „Durch unsere finanzielle Stärke ist unsere Investitionsfähigkeit gestiegen“, betonte Präsident und CEO Kenichiro Yoshida beim jährlichen Strategietreffen für Investoren.
Die erhöhten Investitionen sollen die Marktposition bei Konsolen und Videospielen sichern sowie das Geschäft mit Bildsensoren insbesondere mit der Autoindustrie ankurbeln. Zu den Schwerpunkten in der Game-Sparte werden Virtual Reality und die Nutzung vorhandener Filmlizenzrechte für neue Spiele gehören. Als Beispiel nannte Sony den Zeichentrickfilm „Demon Slayer“, der im Vorjahr einen Kassenrekord in Japan und in den USA aufstellte. Laut CEO Jim Ryan entwickelt Sony Interactive Entertainment gerade zehn solche Projekte. Die Reichweite des Game-Imperiums soll den Angaben zufolge von 160 Millionen auf 1 Milliarde Nutzer weltweit wachsen.
Zugleich setzt die japanische Gruppe ihre Expansion in die Autoindustrie fort. Dafür entwickelt man Bildsensoren für den Einsatz im Fahrzeuginneren sowie Lidar-Systeme, die die Umgebung mit Laserimpulsen abtasten. Der Elektroauto-Prototyp Vision-S dient nach Angaben von Konzernchef Yoshida vor allem der Erprobung und Weiterentwicklung der neuen Systeme unter realen Straßenbedingungen.