Sony und Honda wollen ihr gemeinsames Elektroauto von 2025 an in den USA fertigen. Die ersten Auslieferungen sind dort für Anfang 2026 geplant, anschließend soll der japanische Markt bedient werden. Ein Honda-Werk in den USA produziert das Fahrzeug für Sony Honda Mobility, wie das im Juni gegründete Gemeinschaftsunternehmen heißt. CEO Yasuhide Mizuno, bisher bei Honda, nannte keine Details zu Stückzahl, Preis, Plattform und Batterie. Jedoch plant man offenbar ein Premium-Modell mit einem Level-3-Assistenzsystem als „rollendes Smartphone“, das online vermarktet werden wird und Unterhaltungsdienste im Abonnement anbieten wird.

Sony und Honda hatten im März die Gründung eines Joint Ventures zu gleichen Teilen bekannt gemacht, um Elektroautos zu bauen. Honda ist zuständig für die Produktion und den Vertrieb, Sony konzentriert sich auf die Elektronik der Bildschirme im Auto über Netzwerke und Sensoren bis zur Unterhaltung für die Insassen. Hardware und Software sollen ein „emotional befriedigendes Erlebnis“ erzeugen, erklärte CEO Mizuno. „Wir wollen mit einem völlig neuen Ansatz etwas völlig Neues schaffen.“ Gemäß Chief Operating Officer Izumi Kawanishi, zuvor bei Sony, sucht man noch weitere Partner für das Projekt.

Die beiden Traditionsunternehmen wählten nach eigenen Angaben eine Markteinführung in den USA, weil dort Elektroautos bereits populär seien. Der eigentliche Grund dürfte das gut ausgebaute Vertriebsnetz von Honda in ihrem wichtigsten Auslandsmarkt USA sein. Daher erscheint ein schneller Verkaufsstart in Europa wenig wahrscheinlich. Sony hatte das Konzept für ein E-Auto selbst entwickelt und zwei Versionen vorgestellt. Honda zählt zu den japanischen Spätstartern beim Elektroauto und kooperiert in den USA auf diesem Feld mit General Motors. Daher wollen die Japaner vermutlich eine direkte Konkurrenz zwischen den mit GM und Sony produzierten E-Autos vermeiden.