Private Equity

Springer verkauft Finanzen.net an Private-Equity-Firma Inflexion

Noch bevor die Aufspaltung von Springer in Anzeigen- und Mediengeschäft vollzogen ist, trennt sich der Konzern vom Finanzportal Finanzen.net. Das Karlsruher Unternehmen geht an den britischen Finanzinvestor Inflexion.

Springer verkauft Finanzen.net an Private-Equity-Firma Inflexion

Springer trennt sich von Finanzen.net

Finanzportal wird bei Verkauf an britische Private-Equity-Firma Inflexion mit 400 Mill. Euro bewertet

cru Frankfurt

Die Axel Springer SE trennt sich vollständig von Finanzen.net. Die Mehrheit der Anteile an dem Finanzportal geht an den britischen Finanzinvestor Inflexion. Den Rest der Anteile übernehmen die Gründer und Manager. Laut Finanzkreisen wird das Unternehmen aus Karlsruhe bei der Transaktion mit rund 400 Mill. Euro inklusive Schulden bewertet. Als finanzieller Berater für den Springer-Konzern, der gerade zwischen KKR (Anzeigengeschäft „Classifieds“) und dem CEO Matthias Döpfner (Mediengeschäft samt Zeitungen) aufgeteilt wird, agierte die Investmentbank Houlihan Lokey. Bei Inflexion war die Kanzlei Latham & Watkins als rechtlicher Berater dabei, für Springer agierte die Kanzlei Milbank.

Inflexion ist eine auf Beteiligungen an Mittelständlern spezialisierte Private-Equity-Firma aus London. Im März hat der Finanzinvestor erstmals ein Büro in Frankfurt eröffnet. Geführt wird das Deutschlandgeschäft von Martin Preuss, einem ehemaligen Manager des Finanzinvestors ICG, der kürzlich den Carlyle-Deutschlandmanager Friedel Neuber angeworben hat. Inflexion, die mehr als hundert Firmen zum Portfolio zählt, hat sich seit dem Start in Deutschland schon im Juli an der hiesigen Tierarztkette Tierarzt Partners beteiligt sowie schon vorher an der Proteinfirma Procteros und an der Schweizer Firma DSS Plus.

Gründer bleiben an Bord

Das Investment in Finanzen.net erfolgt zusammen mit den Gründern, Peter Schille und Jens Ohr, die das Unternehmen im Jahr 2000 unter dem Dach der Smarthouse Media GmbH gegründet haben. 2010 folgte die Ausgründung in eine eigenständige Gesellschaft, die Finanzen.net GmbH, an der Axel Springer unter dem Vorstand Julian Deutz bisher zusätzlich zu den Gründern direkt beteiligt war.

Aktuell steht Finanzen.net als Gruppe auf drei Säulen: dem Broker-Geschäft Finanzen.net Zero, dem Finanzportal Finanzen.net und der Echtzeit-Börsensoftware für Anleger und Trader Traderfox. Die bislang rechtlich voneinander getrennt geführten Geschäftseinheiten der Gruppe sollen nun von Inflexion, den Gründern und dem Management in einem einzigen Unternehmen integriert werden. Für die Gruppe ergäben sich so neue Wachstumschancen. Insbesondere sei geplant, das Produktportfolio um Spar- und Investitionsprodukte zu erweitern.

Fokus auf innovativen Angeboten für den Kapitalmarkt

Die Gründer Ohr und Schille erklärten, „bei der Wahl von Inflexion als Partner haben uns ihre Erfahrungen mit gründergeführten Unternehmungen überzeugt“. Laut Finanzen.net-CEO Maximilian von Richthofen soll das Broker-Geschäft Finanzen.net Zero „in Verbindung mit dem Informationsgeschäft zum ersten Broker der Wahl für Anleger, Sparer und Trader“ werden. Mehr denn je werde der Fokus künftig auf technologischen Angeboten für den Kapitalmarkt liegen, kündigte Richthofen an. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt des Kartellamts.

Noch bevor die Aufspaltung von Springer in Anzeigen- und Mediengeschäft vollzogen ist trennt sich der Konzern vom Finanzportal Finanzen.net. Das Karlsruher Unternehmen geht an den britischen Finanzinvestor Inflexion. Es soll nun „zum Broker der ersten Wahl für Anleger, Sparer und Trader“ werden.

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