Starker Druckabfall durch Leck an Nord Stream 2
Reuters/dpa-afx Berlin/Lubmin
In der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 ist es nach Angaben des Betreibers zu einem massiven Druckabfall in Röhre A gekommen. Als Ursache nannte die dänische Energiebehörde ein Leck in der Gasleitung in der Nähe der Insel Bornholm. Der Druck sei in der Nacht auf Montag auf deutscher Seite von 105 Bar, das ist der Normalzustand, auf 7 Bar gesunken, teilte der Pipeline-Betreiber mit.
Die umstrittene milliardenteure Pipeline von Russland nach Deutschland ist zwar fertig gebaut, hat aber wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine keine Betriebsgenehmigung. Auf die Erdgasversorgung wirkt sich das Problem nicht aus. Die Bundesregierung arbeitet nach eigenen Angaben mit den dänischen Behörden zusammen, um die Ursache für den Vorfall zu finden. Schiffe müssen dänischen Seebehörden zufolge das Gebiet vor Bornholm aus Sicherheitsgründen umfahren.
Die Suche nach der Ursache des Druckabfalls und die Reparatur des Lecks ist für die Nord Stream 2 AG sehr schwierig: Man stehe unter Sanktionen, sagte der Sprecher des Pipeline-Betreibers, Ulrich Lissek, und verfüge kaum noch über Personal, zudem seien die Gelder eingefroren. In Lubmin – dem Ort, in dem die Pipeline in Deutschland anlandet – gebe es nach Wissen Lisseks kein Personal der Nord Stream 2 AG mehr. Man könne auch keine Aufträge erteilen, da man diese nicht bezahlen könne, und müsse schauen, woher man nun Informationen erhalte, sagte Lissek weiter.