Werbemarkt

Ströer erhöht Prognose

Beim Werbevermarkter Ströer erholen sich die Geschäfte schneller vom zweiten Corona-Lockdown als noch vor wenigen Wochen gedacht. Der Impffortschritt und die fallenden Infektionszahlen hätten das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland deutlich...

Ströer erhöht Prognose

dwo Düsseldorf

Beim Werbevermarkter Ströer erholen sich die Geschäfte schneller vom zweiten Corona-Lockdown als noch vor wenigen Wochen gedacht. Der Impffortschritt und die fallenden Infektionszahlen hätten das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland deutlich aufgehellt und den Anstieg der Buchungen in allen Segmenten beschleunigt, teilten die Kölner mit. Sie rechnen von April bis Juni daher nun mit einem Gesamtumsatz, der um 42% über dem pandemiebedingt schwachen Vorjahresquartal liegt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um 70% zulegen. Noch im Mai hatte der MDax-Konzern Wachstumsraten von 35 bis 40% bei den Erlösen und 60% beim Ebitda in Aussicht gestellt. Die finalen Quartalszahlen legt er am 17. August vor.

In Erwartung einer „fortgesetzten positiven Entwicklung im zweiten Halbjahr“ trauen sich die Kölner inzwischen auch einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr zu. Sie erwarten einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von 490 Mill. bis 510 Mill. Euro. Bislang war angesichts des pandemiebedingten Auf und Ab 2020 auf Ziele für das neue Jahr verzichtet und lediglich eine weitgehend mit dem Jahr 2019 vergleichbare Entwicklung prognostiziert worden. Beim Umsatz träte das mit Erreichen des 2021-Ziels ein – das operative Ergebnis läge zwischen jenem der beiden Vorjahre.

Im zweiten Vierteljahr buchten Kunden laut den Angaben vor allem wieder mehr Außenwerbung: Im Bereich Out of Home Media (OOH) zogen die Erlöse um voraussichtlich die Hälfte an. Insbesondere große nationale Kunden nahmen Werbekampagnen nach den gekürzten Werbebudgets der Vormonate wieder auf, und die öffentlichen Videoflächen von Ströer waren gefragter. Das Segment sei ab Juni wieder auf Vorkrisenniveau, lautete die Kölner Botschaft an die Investoren.

Auch in den anderen beiden Sparten lief es im Quartal besser als zunächst erwartet. Im Geschäft mit Onlinewerbung (Digital & Dialog Media) ließen die Umsatzzuwächse mit eigenen Portalen wie T-Online sowie im Drittgeschäft die Wachstumsprognose von der ursprünglichen Spanne zwischen 35 und 40% auf über 40% steigen. In der Sparte Desktop as a Service & E-Commerce schließlich schraubte Ströer die ursprüngliche Erwartung von 30% Wachstum um fünf Prozentpunkte hoch – maßgeblich bedingt durch die Erlöse des Statistikportals Statista.