Moody's: VW, Stellantis und Volvo am stärksten von US-Zöllen betroffen
US-Zölle würden
vor allem Stellantis, VW und Volvo treffen
ste Hamburg
Stellantis, Volkswagen und Volvo gehören zu den europäischen Autoherstellern, die von möglichen Handelsbeschränkungen durch die neue US-Regierung am stärksten betroffen wären. Zu dieser Einschätzung gelangt Moody's in einer aktuellen Analyse. In angedrohten Zöllen von 25% auf Importe aus Kanada und Mexiko etwa sieht die Ratingagentur erhebliche Risiken für die Ertragslage der Autobauer aus der EU, da etwa die Hälfte der Fahrzeuge, die sie in den USA verkaufen, importiert würden.
Die möglichen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie aus Europa würden sich abhängig vom jeweiligen Umsatzanteil des US-Geschäfts sowie von den Importquoten unterschiedlich auf die Ertragslage der einzelnen Autobauer auswirken, so Moody's. Stellantis ist aus Sicht der Bonitätsprüfer einem größeren Risiko durch Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko ausgesetzt, Volvo wäre von Zöllen auf Einfuhren aus Europa stark betroffen. VW sei anfällig für Zölle auf Importe aus Europa und Mexiko.
Erlöse stärker betroffen
Zwar seien die Risiken für den Gesamtabsatz der europäischen Hersteller bei einem Anteil von durchschnittlich 15% der jährlichen Verkäufe im US-Markt relativ gering. Höher schätzt Moody's aber die Folgen der Zölle für die Erlöse ein. Bei Stellantis etwa habe der Umsatzanteil des Nordamerikageschäfts 2023 bei 46% gelegen, obwohl nur 29% aller Fahrzeuge in dieser Region abgesetzt worden seien.
Die Ratingagentur kommt in ihrer Analyse zu der Einschätzung, dass eine Einführung von Zöllen von 10% durch die US-Regierung auf Importe aus Europa das operative Ergebnis der europäischen Autohersteller um rund 5% reduzieren könnte. Bei Zöllen von 25% auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada könne der Ergebnisrückgang bis zu 15% ausmachen. Die jeweiligen Auswirkungen auf das Ergebnis hingen auch von möglicherweise eindämmenden Maßnahmen der einzelnen Hersteller ab. Moody's verweist auf die Fähigkeit, Produktion in die USA zu verlagern und Preise bei bestimmten Modellen zu gestalten, auf Kursschwankungen oder auf potenzielle Vergeltungsmaßnahmen.