dpa-afx Bellevue − T-Mobile US will eigene Aktien in zweistelliger Milliardenhöhe zurückkaufen und könnte damit ihrer Mutter Deutsche Telekom ein Stück weit zur langersehnten Mehrheit verhelfen. Das Führungsgremium des Konzerns habe einem Aktienrückkaufprogramm von bis zu 14 Mrd. Dollar zugestimmt, hieß es in einem Börsendokument. Für das Vorhaben hat das US-Management bis Ende September 2023 Zeit. Analysten hatten derweil ein größeres Volumen erwartet. Die T-Mobile-US-Aktie legte am Freitag zum Handelsbeginn um knapp 2% zu. Für die Telekom-Papiere ging es am Freitag um 3 % nach oben.

Wie T-Mobile US weiter mitteilte, seien der genaue Zeitpunkt, Preis und Umfang des Rückkaufs noch unklar und abhängig von Markt- und Wirtschaftsbedingungen. Dieses Jahr könnten bereits Anteile für bis zu 3 Mrd. Dollar zurückgekauft werden. Die Telekom will sich über kurz oder lang mehr als 50 % an der Tochter aus Bellevue im US-Bundesstaat Washington sichern. Zuletzt lag der Anteil bei 48,4 %. JPMorgan-Experte Akhil Dattani betonte, T-Mobile US hatte ohnehin ein Volumen von bis zu 60 Mrd. Dollar für die Jahre 2023 bis 2025 in Aussicht gestellt.

Wenn die Amerikaner nun eigene Aktien im Wert von 14 Mrd. Dollar zurückkauften und diese einzögen sowie die Telekom ihre Option mit dem Telekom-Partner Softbank zieht und damit neue T-Mobile-US-Aktien erhält, dürften die Bonner auf etwas mehr als 50 % der Anteile kommen.

Die Telekom kontrolliert T-Mobile US bereits seit langem über eine entsprechende Vereinbarung mit den Japanern und konsolidiert das Ergebnis der US-Tochter bereits in der eigenen Bilanz. Aus gutem Grund: Das Geschäft jenseits des Atlantiks hat sich in den vergangenen Jahren bemerkenswert entwickelt und macht den Großteil des operativen Gewinns der Mutter aus.