Der italienische Outdoor-Spezialist Tecnica Group steuert die Börse an. Unternehmenspräsident Alberto Zanatta rechnet mit außerordentlichen Wachstumsraten und kann nach eigener Aussage in einigen Segmenten die Nachfrage bei weitem nicht bedienen. Er will den Umsatz von 382 Mill. Euro (minus 9% gegenüber 2019) in diesem Jahr auf 420 Mill. bis 430 Mill. Euro steigern und peilt 500 Mill. Euro an. Dabei soll die Bruttobetriebsmarge von 15 auf 20% steigen. Der Börsengang soll spätestens 2024 erfolgen – lange vor der Winterolympiade 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo.

Zanatta setzt nicht nur auf das technische Know-how, das die Sport- und Lifestyle-Marke mit starkem Fokus auf dem Wintersport durch die Konzernmarken Tecnica, Nordica, Lowa (aus Deutschland), Blizzard (Ski) und Rollerblades (Inline Skater) hat. Er setzt auch auf das Mode-Know-how, vor allem mit den 52 Jahre alten und längst legendären Moon Boots, die in vielen Designmuseen dieser Erde zu finden sind. Mit dem neuen CEO Gianni Zoppas hat er einen Manager aus dem Luxussegment angeheuert, der im Herbst einen neuen Strategieplan vorstellen will. Und mit Alessandra Carra, Ex-Chefin der LVMH-Marke Emilio Pucci, zieht im Juli eine Managerin aus dem Luxussektor in den Verwaltungsrat ein.

Tecnica begann einst als Hersteller von Arbeitsschuhen für Holzfäller und Wildhüter. Der Firmensitz ist bei Montebelluno (Venetien), mitten in Italiens Schwerpunktregion für Sportschuhe. Die Familie Pesenti, die vor vier Jahren 40% der Anteile übernahm, ziehe beim Börsengang natürlich mit, sagte Zanatta der Zeitung „Corriere della Sera“.