Der Telekommunikationskonzern Telecom Italia (TIM) ist dank steigender Umsätze und Ergebnisse in Brasilien auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt und hat die Verschuldung binnen zwölf Monaten um 3,9 Mrd. auf 22,1 Mrd. Euro reduziert. Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr ein Verlust von 137 Mill. Euro nach einem Vorjahresgewinn von 678 Mill. Euro. Bereinigt um Sonderfaktoren wies TIM im Halbjahr einen Gewinnrückgang auf 207 (i.V. 336) Mill. Euro aus – trotz eines Umsatz- und Gewinnanstiegs im Brasilien-Geschäft, denn in Italien, das mehr als 80% zu den Erlösen beiträgt, waren Umsatz und Gewinn rückläufig.

TIM setzt für die kommenden Monate und Jahre vor allem auf den Ausbau des schnellen Internets, die Partnerschaft mit Dazn bei Fußballübertragungen im Streaming und generell den Ausbau von Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung. Vor allem von der Partnerschaft mit Dazn zur Übertragung der Fußballspiele der italienischen Serie A erwartet sich TIM positive Ebitda-Effekte in den Jahren 2022 und 2023, während Anlaufkosten für die Lancierung des Angebots das Ebitda 2021 negativ belasteten. Das Unternehmen hatte deshalb vor wenigen Tagen die Ebitda-Prognose korrigiert. Für 2021 wird ein Rückgang des Bruttobetriebsergebnisses im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet.

Bis dato war von einem Ebitda-Ergebnis etwa auf Vorjahresniveau ausgegangen worden. Der Umsatz soll 2021 stabil bleiben oder leicht wachsen. Für die Jahre 2022 bis 2023 prognostiziert TIM beim Service ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

Zuvor war das Unternehmen von einem niedrigen einstelligen Plus ausgegangen. Für den organischen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet TIM dagegen im gleichen Zeitraum einen Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich, während zuvor von einem Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich ausgegangen wurde. Der TIM-Aktienkurs blieb am Donnerstag mit 0,3722 Euro fast unverändert.