Die spanische Telefónica hat zum Jahresbeginn in allen ihren Märkten zugelegt und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz des Telekomkonzerns stieg bereinigt um 3,2 % auf knapp 11 Mrd. Euro. Durch die Fusion der britischen Tochter O₂ mit Virgin Media ist der Vergleich zum Vorjahr verzerrt. Der Reingewinn lag daher mit 706 Mill. Euro um 20 % unter dem von 2021. Die Börse reagierte mit starken Kursgewinnen auf die Quartalszahlen.

Anders als in den vergangenen Jahren schlugen sich die Währungseffekte diesmal positiv in der Bilanz nieder, da die lateinamerikanischen Devisen gegenüber dem Euro an Wert gewonnen haben. So erhöhten die Spanier den unbereinigten Umsatz in Brasilien um 18 % auf 1,9 Mrd. Euro und im übrigen Lateinamerika um 11 % auf 2,15 Mrd. Euro. Telefónica Deutschland hatte ein Umsatzwachstum von 5,2 % auf 1,95 Mrd. Euro im ersten Quartal vermeldet.

Auch auf dem Heimatmarkt scheint nach den schwierigen Jahren die Wende erreicht. Der Umsatz stieg bis März um 0,9 % auf 3 Mrd. Euro. Der COO des Konzerns, Ángel Vilá, gab sich bei der Vorlage der Zahlen optimistisch über den weiteren Jahresverlauf. Der Stellenabbau in Spanien werde sich ebenso bemerkbar machen wie ein Abkommen mit dem Streaming-Dienst Dazn zur gemeinsamen Vermarktung der Fußballrechte, was die Kosten für Telefónica senkt. Die Fusion von Orange mit Másmóvil in Spanien dürfte außerdem den scharfen Wettbewerbsdruck senken. Auch die Synergien aus der Fusion in Großbritannien sowie der jüngste Erwerb von Aktiva des brasilianischen Mobilfunkunternehmens Oi sollen die Bilanz weiter verbessern, so Vilá. An den Vorgaben für 2022 halte man daher fest.