Luft- und Verteidigungsbranche

Thales profitiert vom starken Verteidigungsgeschäft

Die starke Nachfrage im Verteidigungsbereich beflügelt die Aufträge von Thales. Doch die Satelliten-Sparte leidet unter Problemen und muss restrukturiert werden.

Thales profitiert vom starken Verteidigungsgeschäft

Thales profitiert vom starken Verteidigungsgeschäft

Satelliten-Tochter Thales Alenia Space wird restrukturiert

wü Paris

Der französische Rüstungselektronik- und Avionik-Spezialist Thales profitiert von der starken Nachfrage im Verteidigungsgeschäft. Deshalb bleibt Konzernchef Patrice Caine optimistisch, dass er die Ziele für das Gesamtjahr einhalten kann, obwohl Thales wie Airbus im Satellitengeschäft mit Problemen kämpft. Caine peilt für 2024 eine Book-to-Bill-Rate von mehr als 1 und ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 6% an, was einem Umsatz von 19,9 Mrd. bis 20,1 Mrd. Euro entspräche. Die Ebit-Marge wiederum soll bei 11,7 bis 11,8% liegen.

Zumindest in den ersten neun Monaten hat Thales das eigene Ziel mit einem organischen Wachstum von 6,2% leicht übertroffen. Der Umsatz des Konzerns verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4% auf 14,07 Mrd. Euro. Der Umsatz der Luftfahrtsparte legte um 5,6% auf 3,8 Mrd. Euro zu, der der Verteidigungs- und Sicherheitssparte um 8,8% auf 7,2 Mrd. Euro und der der Spate Identität und digitale Sicherheit sogar um 15,7% auf 2,9 Mrd. Euro.

Stellenabbau bei Satellitentochter

Der Auftragseingang erhöhte sich getrieben vom Verteidigungsgeschäft um 26% auf 15,6 Mrd. Euro. Die Verteidigungs- und Sicherheitssparte sorgte für 40% mehr Neuaufträge in Höhe von fast 9 Mrd. Euro, während die Luftfahrtsparte 7% mehr Aufträge für 3,6 Mrd. Euro einflog. Der Bereich Identität und Cybersicherheit verbuchte 15% mehr Aufträge in Höhe von 2,9 Mrd. Euro. Dank ihrer Langfristverträge verfüge die Verteidigungssparte über eine unvergleichliche Sichtbarkeit, während die Avionik von dem Wiederanziehen des Luftfahrtverkehrs und soliden Wachstumsperspektiven profitiere, sagte Caine.

Allerdings leidet Thales wie Airbus im Raumfahrtbereich unter der schwachen Nachfrage für europäische Telekommunikationssatelliten. Der Konzern will deshalb 1.300 Stellen bei der gemeinsam mit Leonardo betriebenen Satellitentochter Thales Alenia Space abbauen, davon 1.000 in Frankreich. Die betroffenen Mitarbeiter sollen für andere Sparten von Thales arbeiten können. Airbus wiederum will 2.500 Stellen bei der Sparte Defence and Space streichen. Thales sei voll auf die Wiederherstellung der Rentabilität der Raumfahrtsparte fokussiert, sagte Finanzchef Pascal Bouchiat.

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