Total Energies trotzt Wertminderungen
wü Paris
Total Energies sorgt für ein Wechselbad der Gefühle. Der Ölkonzern kündigte erst an, eine Wertminderung von 4,1 Mrd. Dollar für das russische Megaprojekt Arctic LNG 2 vorgenommen und eine von Aktionären eingebrachte Resolution, Ziele im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen zu nennen, nicht auf die Tagesordnung der Hauptversammlung am 25. Mai genommen zu haben. Dann veröffentlichte er trotz der Wertminderungen ein Nettoergebnis von 4,9 Mrd. Dollar für das erste Quartal, was einer Steigerung von 48% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Ein Sprecher kündigte den Beginn eines Rückzugs aus dem Projekt Arctic LNG 2 an, an dem Total Energies mit 10% beteiligt ist. Es soll eigentlich 2023 erstmals Erdgas liefern. Total Energies hatte bereits Ende März erklärt, kein Kapital mehr in LNG 2 investieren und bis spätestens Ende des Jahres kein Erdöl mehr aus Russland kaufen zu wollen. Der Konzern, der auch an dem russischen Gasunternehmen Novatek und der Gasanlage Jamal LNG beteiligt ist, reagierte im Vergleich zu Wettbewerbern spät auf den Ukraine-Krieg. Es sei schwer vorstellbar, dass Arctic LNG 2 angesichts der Sanktionen gebaut werden könnte, sagte Konzernchef Patrick Pouyanné nun. Ohne die Wertminderungen beträgt das bereinigte Nettoergebnis im Auftaktquartal 9 Mrd. Euro. Der operative Cashflow verbesserte sich um 36% auf 7,62 Mrd. Dollar. Total Energies will nun im ersten Halbjahr Aktien für bis zu 3 Mrd. Dollar zurückkaufen und die Zwischendividende um 5% auf 0,69 Euro je Aktie erhöhen.