Toyota laufen die Kosten davon
mf Tokio
Ungeachtet deutlich weniger Gewinns im abgelaufenen Quartal hält Toyota am operativen Gewinnziel von 2,4 Bill. Yen (17,6 Mrd. Euro) für das im April begonnene Geschäftsjahr fest. Bei einem Umsatz von 34,5 Bill. Yen (254 Mrd. Euro) soll der Nettoertrag mit 2,36 Bill. Yen aber um 100 Mrd. Yen höher ausfallen als vor drei Monaten angekündigt. Dennoch gab die Aktie an der Börse in Tokio um 3% nach, da viele Anleger eine Anhebung des Ausblicks erwartet hatten. Im Vorjahr hatten die Japaner noch einen Rekordgewinn von 2,85 Bill. Yen (21 Mrd. Euro) erzielt.
Die Investoren hatten vor allem auf die Auswirkung des schwachen Yen gesetzt, der den Wert der Auslandseinnahmen über die Umrechnung in die Heimatwährung erhöht. Tatsächlich berichtete Toyota, die Abwertung werde das Jahresbetriebsergebnis um 670 Mrd. Yen steigern. Doch die erhöhten Rohstoffpreise und nicht näher erklärte Abschreibungseffekte würden sich in gleicher Höhe negativ auswirken.
Unter Erwartung
Auch die Geschäftszahlen für den Zeitraum April bis Juni blieben hinter den Prognosen der Analysten zurück. Der Betriebsgewinn sackte um 42% auf 578,8 Mrd. Yen (4,3 Mrd. Euro) zum Vorjahr, der Betrag unterm Strich schrumpfte um 18% auf 736,8 Mrd. Yen (5,4 Mrd. Euro). Der Quartalsumsatz stieg um 7% auf 8,5 Bill. Yen (62,5 Mrd. Euro). Zwar steuerte die Yen-Abwertung 195 Mrd. Yen zum Betriebsgewinn bei. Aber die gestiegenen Materialpreise trieben die Kosten deutlich stärker um 315 Mrd. Yen nach oben.
Halbleiter fehlen
Zugleich führten der Mangel an Halbleitern, die Corona-Lockdowns in China und ein Wassermangel nahe der Hauptfabrik im japanischen Nagoya zu Kürzungen der Produktion. Dadurch sank der Absatz der Gruppe einschließlich Daihatsu und Hino um 7,8% auf 2,544 Millionen Einheiten. Der Konzern entschuldigte sich bei den Kunden, die auf ihre bestellten Autos teilweise so lange warten mussten, dass sie in der Zwischenzeit einen Modellwechsel erfahren hatten. Dennoch hält Toyota am bisherigen Jahresziel von 9,7 Millionen verkauften Fahrzeugen fest, da die Produktion in den kommenden Monaten anziehen werde.
Im Branchenvergleich konnte die japanische Gruppe den Vorsprung sogar ausbauen. Im ersten Halbjahr 2022 verkaufte Toyota laut dem Branchendienst Daily Kanban 5,13 Millionen Autos und damit nur 6 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dagegen brach die Verkaufszahl von VW um 22,2% auf 3,88 Millionen Einheiten ein. Dahinter lagen die Hyundai Motor Group mit 3,3 Millionen verkauften Autos und die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi mit 2,9 Millionen Autos.
Toyota | ||
nach US-GAAP | ||
1.4.–30.6. | ||
in Mrd. Yen | 2022 | 2021 |
Umsatz | 8491,1 | 7935,5 |
Operatives Ergebnis | 578,6 | 997,4 |
Vorsteuerergebnis | 1021,7 | 1257,2 |
Nettoergebnis | 736,8 | 897,8 |
Verkaufte Fahrzeuge (Mill.) | 2,013 | 2,148 |
Nettogewinn je Aktie (Yen) | 53,65 | 64,23 |
1 Euro = 136 Yen ToyBörsen-Zeitung |