Traton beschleunigt Wandel zur Elektromobilität
jh München
Traton macht mehr Tempo auf dem Weg zur Elektromobilität. Die Nutzfahrzeugholding von Volkswagen kündigte an, von 2021 bis 2026 insgesamt 2,6 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung von alternativ angetriebenen Fahrzeugen zu investieren. Zunächst hatte Traton dafür 1 Mrd. Euro von 2020 bis 2025 vorgesehen und im vergangenen Jahr das Budget auf 1,6 Mrd. Euro erhöht.
„Der Wandel findet wirklich statt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Levin in der Bilanzpressekonferenz, einen Tag nach der Bekanntgabe der Jahreszahlen und der Prognose (vgl. BZ vom 16. März). Noch seien die Absatzzahlen von batterieelektrischen Lkw und Bussen bescheiden. Doch Levin rechnet mit einem kräftigen Anstieg dank der wachsenden Zahl von Elektromodellen von Traton, dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und wegen des stark gestiegenen Dieselpreises. Elektroantriebe seien der einzige Weg, um Transport nachhaltig zu machen, fügte er hinzu. Ein Grund für die abermalige Anhebung des Budgets für die E-Mobilität ist aber auch der US-amerikanische Lkw- und Bushersteller Navistar, den Traton 2021 übernommen hat.
Um mit der Ladeinfrastruktur voranzukommen, verständigten sich Traton, Daimler Truck und Volvo auf ein Gemeinschaftsunternehmen, das bis 2027 für eine halbe Mrd. Euro mehr als 1700 Ladestationen in Europa aufbauen will. „Das Thema ist zu wichtig, um nicht Grenzen zu überschreiten“, kommentierte Levin die Zusammenarbeit mit Konkurrenten. Im Gegensatz zu Daimler und Volvo richtet sich Traton auf den batterieelektrischen Antrieb aus. Für Wasserstoff werden nur in Nischen Chancen gesehen. Dagegen halten die beiden anderen die Brennstoffzelle im Fernverkehr für überlegen.