Trübe Stimmung im Consulting-Markt
Die Consulting-Wirtschaft in Deutschland entwickelte sich auch im vierten Quartal 2024 verhalten. Dies zeigt der Geschäftsklimaindex des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU). Der BDU zählt nach eigenen Angaben rund 600 Unternehmen mit insgesamt 19.000 Beschäftigten als Mitglieder, 328 Beraterinnen und Berater beteiligten sich an der Befragung.
Im vierten Quartal ist der BDU-Geschäftsklimaindex um 1,5 Punkte auf 87 Punkte gefallen. Nur noch 23% der Teilnehmer bewerteten die Geschäftslage als gut, im Vorjahr waren es noch 35%. Auch die Aussichten sind bei vielen Häusern gedämpft: Während im Vorjahr nur 19% der Befragten von einer negativen Entwicklung ausgingen, sind es nun 30%.
Restrukturierer optimistisch, IT-Berater besorgt
Allerdings zeigen sich zwischen den Consulting-Bereichen deutliche Unterschiede. So bewertet mehr als die Hälfte der Sanierungsberater die aktuelle Geschäftslage als gut. Nur bei 13% läuft das Geschäft schwach. Im Gegenzug stehen viele HR-Beratungshäuser unter Druck. 44% stufen die Geschäftslage zurzeit als schlecht ein.
Beim Ausblick sind besonders die IT-Beratungen skeptisch: In den kommenden sechs Monaten rechnen 38% mit einer negativen Entwicklung. „In Zeiten unsicherer politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen werden kostspieligere technologische Vorhaben mitunter verkleinert oder vertagt, was durchaus auf die Stimmung in der IT-Beratungsbranche drücken kann“, meint BDU-Präsidentin Iris Grewe. Dagegen rechnen die Sanierungsberater vor dem Hintergrund steigender Insolvenzzahlen und Restrukturierungen mit weiter anziehendem Geschäft: 42% rechnen mit gleichbleibender Auslastung, 47% sogar mit noch besserem Geschäft.