Türkgücü München ist zahlungsunfähig
jh München
Im vergangenen Sommer hatte Türkgücü München große Pläne für einen Börsengang. Doch es folgte eine sportliche und wirtschaftliche Talfahrt. Jetzt ist der Fußballclub mit seiner Drittliga-Mannschaft zahlungsunfähig, die Türkgücü München Fußball GmbH & Co. KGaA hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht München bestellte Max Liebig als vorläufigen Insolvenzverwalter. Sportlich bedeutet ein Insolvenzantrag laut den Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Regel einen Abzug von neun Punkten. Damit rückt ein Abstieg des Drittletzten der Tabelle aus dem Profifußball in die Regionalliga näher. Ein Börsengang dürfte sich damit vorerst erledigt haben.
Grund für die Zahlungsunfähigkeit ist, dass im Rahmen der sogenannten Nachlizenzierung für die laufende Saison ein Finanzbedarf festgestellt wurde. Der Unternehmer Hasan Kivran, Präsident und Hauptgesellschafter von Türkgücü München, war nicht zur Zahlung bereit.
Geschäftsführer Max Kothny will die Insolvenz nicht als das Ende, sondern als Chance verstehen: „Wir haben nun die Möglichkeit, uns ohne Belastungen aus der Vergangenheit und mit Hilfe von möglichen neuen, starken Förderern neu auszurichten.“ Der Einstieg eines Ankeraktionärs hatte sich dem Vernehmen nach im vergangenen Herbst zerschlagen, weil auf die Ankündigung der Börsenpläne eine sportliche Talfahrt folgte mit zuletzt zehn sieglosen Spielen (vgl. BZ vom 13. Januar).