Der hoch verschuldete Reiseriese Tui trennt sich wie angekündigt in größerem Stil von Hotelanteilen und setzt damit bilanziell Mittel frei. Wie das Unternehmen ad hoc mitteilt, übernimmt die Familie Riu die Tui-Minderheitsanteile an einem bisher gemeinsam gehaltenen Immobilienportfolio mit 19 bestehenden und zwei im Bau befindlichen Objekten. Kern der langjährigen strategischen Hotelpartnerschaft von Riu und Tui sei weiterhin das 50:50-Joint-Venture mit weltweit 100 Hotels und Resorts. In dieser Gesellschaft liegen auch zukünftig Management und Vertrieb aller Riu-Hotels und Resorts.

Das Immobilienportfolio wird insgesamt mit 1,5 Mrd. Euro bewertet. Dies entspricht den Angaben zufolge einem operativen Ergebnis-Multiple von 11,9 (bezogen auf das Geschäftsjahr 2019). Der Eigenkapitalanteil von Tui beträgt 650 Mill. Euro, von denen dem Konzern rund 540 Mill. Euro sofort zufließen. Das Geld soll dem Schuldenabbau dienen. Weitere 130 Mill. Euro könnten hinzukommen, je nachdem wie das Geschäft in den Hotels in den nächsten beiden Jahren läuft. In den Büchern von Tui stand die Hotelbeteiligung zuletzt mit 433 Mill. Euro, so dass ein kräftiger Buchgewinn zu erwarten ist.