Chiphersteller in Schieflage

Übernahmespekulationen treiben Intel

Der einstmals größte Chip-Konzern der Welt strauchelt – und ist nun laut einem Medienbericht ins Visier eines Kaufinteressenten geraten. Der Aktienkurs legt am Freitag deutlich zu.

Übernahmespekulationen treiben Intel

Spekulationen
um Übernahme
treiben Intel

Reuters Santa Clara

Durch einen Medienbericht entfachte Übernahmefantasie treibt die Aktien von Intel um 9,5% an. Mit 21,54 Dollar stehen sie so hoch wie seit Anfang Dezember nicht mehr. Wie die auf die Chipbranche spezialisierte Online-Nachrichtenpublikation SemiAccurate berichtete, erwägt ein ungenanntes Unternehmen Intel „ganz“ zu kaufen. In dem Bericht wurde sich auf eine E-Mail des angeblichen Interessenten und die Bestätigung durch einen „hochrangigen Insider“ berufen. Intel war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der US-Konzern entwickelt Chips und fertigt diese auch selbst. Den Boom bei künstlicher Intelligenz hat das Unternehmen allerdings verschlafen. Es fehlt es an konkurrenzfähigen Produkten für diese rechenintensiven Anwendungen. Gleichzeitig schwächelt der Absatz klassischer Prozessoren. Der Aktienkurs ist in den vergangenen drei Jahren um mehr als 60% gesunken, Anfang November flog das Papier zudem aus dem Dow Jones.

Mit dem Verkauf von Geschäftsteilen, der Streichung von Investitionen und dem Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen will der einst weltgrößte Chip-Hersteller das Ruder herumreißen. Pat Gelsinger war als CEO nach vielen Jahren Anfang Dezember zurückgetreten. Den geplanten milliardenschweren Bau einer Chip-Fabrik in Magdeburg verschob der Konzern.