5G-Ausbau

United Internet rechnet mit sinkender Ergebnisbelastung durch 5G-Netzausbau

Der Aufbau eines 5G-Netzes geht für United Internet mit hohen Anlaufkosten einher. In diesem Jahr soll die Belastung aber deutlich geringer ausfallen, verspricht Konzernchef Ralph Dommermuth

United Internet rechnet mit sinkender Ergebnisbelastung durch 5G-Netzausbau

United Internet rechnet mit
sinkender Ergebnisbelastung

Geringere Vorleistungen kompensieren 5G-Kosten

hei Frankfurt

Die United Internet-Tochter 1&1 musste im vergangenen Jahr 132 Mill. Euro „planmäßige“ Anlaufkosten für den Aufbau eines eigenen 5G-Netzes im Ergebnis verdauen. Im laufenden Jahr rechnet Konzernchef Ralph Dommermuth mit einem „deutlich geringeren Betrag", wie er im Pressegespräch zur Vorlage der Bilanz für 2023 sagte. In dem Maße, wie das eigene 5G-Netz hochlaufe, das Ende letzten Jahres allerdings erst 100 aktive Antennenstandorte hatte, spare 1&1 Vorleistungskosten ein, die derzeit primär für die Netzanmietung beim Partner Telefónica Deutschland fällig werden, unterstrich der Manager.

Dommermuth, dessen Ausbaupläne durch Verzögerungen beim Hauptlieferanten Vantage Towers über den Haufen geworden wurden, will nun zum Jahresende 3.000 Antennenstandorte vorweisen, von denen 1.000 aktiv sind. Zurückhaltend äußerte sich der Gründer und CEO von United Internet zum Streit über eine zeitnahe neue Mobilfunk-Frequenzauktion, von der sich 1&1 die Zuteilung ausreichenden Spektrums für den 5G-Netzaufbau erhofft. Die Entscheidung sei „Sache der Bundesnetzagentur“, so Dommermuth. „Natürlich hoffen wir auch eine diskriminierungsfreie Vergabe von Spektrum.“

Bis 2030, wenn 1&1 laut Ausbauvorgaben der Bundesnetzagentur die Hälfte der Bevölkerung mit ihrem 5G-Netz versorgen muss, rechnet das Unternehmen mit Kosten von insgesamt 7 Mrd. Euro, für dann rund 12.600 eigene Antennenstandorte. Dabei würden sukzessive sinkende Vorlaufkosten gegengerechnet. 1&1 will demnächst auch das Netz von Vodafone für 5G-Roaming nutzen.

Im vergangenen Jahr stieg der Konzernumsatz von United Internet um 3,4% auf rund 4,1 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen fiel aber um 5,7% auf 654 Mill. Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) sackte stärker um 14,8% auf 456 Mill. Euro ab. Dabei wurden neben den Kosten für den Netzaufbau auch planmäßige Abschreibungen auf die Anlagen verarbeitet. Letztere werden mit zunehmendem Netzaufbau ebenfalls steigen. An der Börse gerieten die Aktien von United Internet und der Tochter 1&1 unter Druck.

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