Nach dem Deal mit Swisscom

Vodafone lockt mit Aktienrückkauf

Vodafone will nach dem Ausstieg aus Italien und Spanien für 4 Mrd. Euro Aktien zurückkaufen. CEO Margherita Della Valle nimmt nun den deutschen Markt in den Fokus. Dort soll das Wachstum nach dem Wechsel an der Spitze der Landesgesellschaft Fahrt aufnehmen.

Vodafone lockt mit Aktienrückkauf

Vodafone lockt mit Aktienrückkauf

Volumen von 4 Mrd. Euro angekündigt, Dividende halbiert

hip London

Vodafone hat nach der Veräußerung des Italiengeschäfts an Swisscom angekündigt, für 4 Mrd. Euro Aktien zurückzukaufen. Vodafone Italy werde in einem „wertschaffenden Verkauf“ für 8 Mrd. Euro an die Schweizer abgegeben. Im vergangenen Oktober hatte der Telekomkonzern bereits Vodafone Spain an den Finanzinvestor Zegona abgegeben. Beide Transaktionen spielen 12 Mrd. Euro in bar ein. Es sei der „dritte und letzte Schritt der Neugestaltung unseres Europageschäfts“, sagte CEO Margherita Della Valle.

„Heute kündige ich den dritten und letzten Schritt der Neugestaltung unseres Europageschäfts an. Künftig werden unsere Firmen in wachsenden Telekommunikationsmärkten tätig sein, in denen wir starke Positionen halten. Das ermöglicht uns, in Europa vorhersagbares, starkes Wachstum zu liefern.“

Margherita Della Valle, CEO Vodafone

Höhere Gesamtrendite

Der Aktienrückkauf wurde an der Londoner Börse positiv aufgenommen. Allerdings kündigte der Telekom-Rivale auch an, die Dividende zu halbieren. Für das Geschäftsjahr 2025 sollen 4,5 (i.V. 9,0) Cent Dividende je Aktie gezahlt werden, ein „nachhaltiges Niveau“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. CFO Luka Mucic sagte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, die Gesamtrendite für die Aktionäre werde dennoch um rund ein Viertel höher liegen. Zudem wolle man die Ausschüttungen steigern. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Zeitverlauf eine sich verbessernde Rendite sehen werden“, sagte der ehemalige Finanzchef von SAP.

Positive Bilanz

Zu den Veräußerungsgewinnen oder -verlusten in Spanien und Italien durch die Transaktionen werde man sich später äußern. Doch sei die Bilanz positiv, versicherte Della Valle. Vodafone erzielte für das Italiengeschäft das 7,6-fache bereinigte operative Ergebnis für 2024. Der Kaufpreis entsprach zudem dem 26-Fachen des bereinigten Cashflows. „Die Bewertungsmultiples, die wie erreicht haben, demonstrieren die Stärke unseres Geschäfts in Italien“, sagte Mucic.

„Wir sind jetzt für Wachstum repositioniert“, sagte Della Valle. Dabei blicke man besonders auf die weitere „Beschleunigung“ in Deutschland. Dort wird gerade der Chef der Landestochter, Philippe Rogge, durch Marcel de Groot ersetzt. Wenn es um „Execution“ gehe, habe er eine starke Erfolgsgeschichte vorzuweisen, sagte Della Valle. Mehr wollte sie dazu nicht sagen. Man gewinne in Deutschland in wesentlichem Umfang Mobilfunkkunden hinzu. Die Delle im Festnetzgeschäft gehöre der Vergangenheit an. Zudem gebe es große Chancen im B2B-Geschäft.

Höhere Rentabilität

In Europa könne man künftig „vorhersagbares, starkes Wachstum“ liefern, sagte Della Valle, denn man sei nur noch in wachsenden Märkten vertreten, in denen man über eine starke Position verfüge. Der Abschied aus Spanien und Italien werde die Rendite auf das eingesetzte Kapital um mehr als einen Prozentpunkt steigern. In Italien habe man zuvor auf dieser Basis nicht mehr als die Kapitalkosten verdient.

Nebenbei kündigte Vodafone eine Reorganisation an. Künftig werde es fünf Geschäftsbereiche geben: Deutschland, Europäische Märkte, Afrika, Vodafone Business und Vodafone Investments. In der letztgenannten werden die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen gebündelt.Die Nettoverschuldung soll sich künftig zwischen dem 2,25-fachen und 2,75-fachen bereinigten operativen Ergebnis bewegen. Man strebe allerdings das untere Ende dieser Spanne an, sagte Mucic.

Personen S. 24
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