Italien

Versorger Enel baut Schulden ab

Der italienische Energieversorger Enel hat seine Verschuldung 2022 deutlich senken können und will in dieser Hinsicht weiter vorankommen.

Versorger Enel baut Schulden ab

Der italienische Energieversorger Enel hat seine Verschuldung deutlich gesenkt. Die Nettoverschuldung ging zum Jahresende 2022 gegenüber Ende September von 69,7 Mrd. auf 60,1 Mrd. Euro zurück. Ende 2021 lag sie jedoch mit 51,7 Mrd. Euro wesentlich niedriger. Das geht aus den vorläufigen Zahlen für 2022 hervor.

CEO Francesco Starace hatte auf dem Kapitalmarkttag im November einen Zielkorridor von 58 bis 62 Mrd. Euro angegeben. Er strebt bis Jahresende eine weitere Rückführung auf 51 bis 52 Mrd. Euro an. „Dank des effizienten Finanzmanagements und der Umsetzung des strategischen Plans, der den Märkten vorgestellt wurde, konnte die Nettofinanzverschuldung der Gruppe im letzten Quartal des Jahres deutlich gesenkt werden und wird auch im Jahr 2023 weiter deutlich sinken, was unsere finanzielle Solidität weiter stärkt. Das wird es uns ermöglichen, unsere Investitionen in die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und in die Netze fortzusetzen, um den Übergang zu zunehmend nachhaltigen Energiequellen zu unterstützen und die Energieunabhängigkeit in den Ländern, in denen wir tätig sind, zu fördern“, so Starace.

Enel hat erst vor wenigen Tagen ein Projekt zur Ausweitung der Produktion von Solarpanelen im sizilianischen Catania mit einem Investitionsvolumen von 600 Mill. Euro vorgestellt.

Bei der Rückführung der Schulden setzt Enel auf Verkäufe im Umfang von insgesamt 21 Mrd. Euro und den Rückzug aus einer Reihe von nicht-strategischen Märkten wie Peru, Argentinien und Chile. Zuvor hatte sich Enel aus Russland zurückgezogen. Im vergangenen Jahr erlöste das Unternehmen aus Verkäufen – etwa des Stromübertragungsnetzes in Chile – rund 3,5 Mrd. Euro.

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 64% auf 140,5 Mrd. Euro. Das wird damit erklärt, dass bei steigenden Durchschnittspreisen größere Energiemengen produziert und verkauft wurden. Ferner habe es positive Wechselkurseffekte, höhere Verkaufsmengen in Lateinamerika sowie Preisanpassungen in Brasilien gegeben. Das Bruttobetriebsergebnis (Ebitda) kletterte auf 19,7 (i. V. 19,2) Mrd. Euro und lag damit leicht über dem eigenen Prognosespektrum von 19,0 bis 19,6 Mrd. Euro.

Der Kurs der Enel-Aktie schloss fester. Der Konzern ist mit einer Kapitalisierung von 55 Mrd. Euro das teuerste italienische Unternehmen.

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