Autozulieferer

Vitesco macht Fortschritte mit Elektromobilität

Der Auftragseingang des Regensburger Unternehmens verdoppelt sich in diesem Segment. Das Konzernergebnis 2022 ist höher als erwartet und gibt dem Aktienkurs einen kräftigen Schub.

Vitesco macht Fortschritte mit Elektromobilität

Der Aktienkurs des Autozulieferers Vitesco Technologies hat am Donnerstag den bisher höchsten Stand seit dem Börsengang im September 2021 erreicht. Er stieg in der Spitze um knapp 7% auf 68,95 Euro. Für den Schub sorgten die vorläufigen Jahreszahlen. Der von Continental abgespaltene Hersteller von Antriebstechnik übertraf sowohl mit dem Ergebnis als auch mit dem Cashflow die Erwartungen im Markt.

Den Umsatz steigerte das Regensburger Unternehmen in etwa auf die von Analysten im Durchschnitt erwarteten 9,07 (i.V. 8,35) Mrd. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahm überproportional auf knapp 223 (149) Mill. Euro zu. Die bereinigte Ebit-Marge erhöhte sich auf 2,5 (1,8)% und lag am oberen Rand der zuletzt in Aussicht gestellten Spanne von 2,3 bis 2,5%.

Allerdings hatte Vitesco im November, wie berichtet, das obere Ende der Spanne von zuvor 2,7% gesenkt. Der Vorstand begründete dies damals damit, die deutlich gestiegenen Kosten könnten nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden. Das Ziel, 80% des Anstiegs weiterzureichen, war bis dahin nicht erreicht. Im vierten Quartal nahm die Profitabilität zu. Für die ersten neun Monate hatte Vitesco eine bereinigte Ebit-Marge von 1,9% angegeben.

Das wachsende Geschäft mit Elek­tromobilität bringt noch Verluste, soll aber im nächsten Jahr die Gewinnzone erreichen. Im vergangenen Jahr machten die Komponenten für elektrifizierte Fahrzeuge knapp 75% des Auftragseingangs aus: 10,4 Mrd. von rund 14 Mrd. Euro. 2021 waren es 5,1 Mrd. von 11,2 Mrd. Euro. Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Andreas Wolf zeigt der Rekordstand der Bestellungen, „dass Elektromobilität längst bei den Autoherstellern angekommen ist und gelebt wird“. Zum Umsatz trugen die Elektrifizierungskomponenten im vergangenen Jahr 1,1 (0,9) Mrd. Euro bei. Dieser Betrag ist knapp ein Achtel des Konzernerlöses.

Der freie Cashflow nahm auf 123 (113) Mill. Euro zu. Dass die Erwartungen weit übertroffen wurden, erklärte das Unternehmen auch mit „stichtagsbedingten Abgrenzungseffekten“.

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