Steuereffekt belastet

Vitesco geht mit Verlust in Fusion mit Schaeffler

Hohe Steuerbelastungen drücken den Ertrag von Vitesco im vergangenen Jahr. Der Grund steht im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot von Schaeffler.

Vitesco geht mit Verlust in Fusion mit Schaeffler

Vitesco geht mit Verlust
in Fusion mit Schaeffler

Steuereffekt belastet – Umsatzrückgang erwartet

jh München

Im Jahr der geplanten Verschmelzung mit Schaeffler rechnet der Regensburger Autozulieferer Vitesco Technologies mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Nach 9,2 Mrd. Euro 2023 sollen es 8,3 Mrd. bis 8,8 Mrd. Euro sein. CFO Sabine Nitzsche begründete diese Erwartung in der Online-Bilanzpressekonferenz damit, dass „die Unsicherheiten im Markt enorm“ seien. Zudem reduziere Vitesco wie geplant die Auftragsfertigung für den früheren Mutterkonzern Continental deutlich.

Vitesco steht vor der Fusion mit Schaeffler, die im vierten Quartal abgeschlossen sein soll. Am Donnerstag stimmten beide Aufsichtsräte einem Verschmelzungsvertrag zu. Ein Bewertungsgutachter und ein gerichtlich bestellter Prüfer hätten das Umtauschverhältnis von 11,4 Schaeffler-Aktien für einen Vitesco-Anteil bestätigt, teilte Schaeffler mit.

Wert von Verlustvorträgen berichtigt

Der Zusammenschluss wirkte sich sowohl auf das Jahresergebnis von Schaeffler als auch auf das von Vitesco negativ aus. Der Überschuss von Schaeffler sank 2023 um fast die Hälfte auf 310 Mill. Euro. Vitesco weist sogar einen Nettoverlust von 96 Mill. Euro aus nach einem Gewinn von 24 Mill. Euro. Das Unternehmen begründet dies mit hohen Steuerbelastungen, da in Verbindung mit dem Übernahmeangebot von Schaeffler der Wert von Verlustvorträgen in den deutschen Gesellschaften berichtigt worden sei.

Dagegen stieg die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern auf 3,7 (i.V. 2,5)%. In diesem Jahr sollen es 4,5 bis 5% sein und das Geschäft mit Elektrifizierungskomponenten soll die Gewinnschwelle erreichen. Die von Nitzsche im CFO-Interview der Börsen-Zeitung angekündigte Antwort auf die Frage, ob diese Division im Schlussquartal 2023 ein positives Ergebnis erzielte, gab es nicht. Der scheidende Vorstandschef Andreas Wolf betonte, der genaue Zeitpunkt lasse sich nicht benennen. Effekte wie Zahlungen für Entwicklungskosten und Preiserhöhungen seien eher zum Jahresende wirksam geworden. Der bereinigte operative Verlust der Division erhöhte sich 2023 auf 98 (93) Mill. Euro.

Erste Dividende

Trotz des Konzernverlusts will Vitesco wie versprochen in diesem Jahr erstmals eine Dividende zahlen. Laut Geschäftsbericht erzielte das Unternehmen einen Bilanzgewinn von 14,3 Mill. Euro. Der Hauptversammlung am 24. April werden 25 Cent je Aktie zur Ausschüttung vorgeschlagen. Da gut 40 Millionen Aktien ausgegeben sind, ergibt sich eine Summe von rund 10 Mill. Euro. Den größten Teil erhalten die IHO Holding der Familie Schaeffler (49,9%) und die Schaeffler AG, die zusammen knapp 89% der Anteile von Vitesco besitzen.

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