Vodafone hofft auf EU-Gelder
hip London
Vodafone hat den 750 Mrd. Euro schweren EU-Wiederaufbaufonds ins Visier genommen. Man wolle das Firmenkundengeschäft so positionieren, dass man maximalen Gebrauch von den EU-Finanzierungsmöglichkeiten machen könne, teilte der Telekom-Rivale bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen mit. Rund 70 % der unter dem Titel „Next Generation EU“ vorgesehenen Zuschüsse in Höhe von 313 Mrd. Euro sollen in Länder fließen, in denen Vodafone präsent sei. Ebenfalls 70 % sollen bis Ende 2022 zugesagt werden. Mindestens ein Fünftel der gesamten Finanzierung sei für die Unterstützung des von der EU-Kommission geplanten digitalen Wandels vorgesehen. In Deutschland gehe es um Zuschüsse in Höhe von rund 26 Mrd. Euro, von denen gut die Hälfte für Digitales vorgesehen sei. Bislang seien lediglich 2 Mrd. Euro freigegeben worden. Zu den Themen, mit denen der Telekomanbieter punkten will, gehören die Digitalisierung des Mittelstands, E-Health, Smart Cities und vernetzte Bildung.
Der Umsatz wuchs im Ende September abgelaufenen Halbjahr um 5 %, der Service-Umsatz um 2,8 %. Darin spiegelten sich unter anderem höhere Einnahmen aus Roaming-Gebühren und eine Erholung des Handy-Geschäfts wider, das im Vorjahreszeitraum von der Pandemie gelähmt worden war. Dabei war der Erlös von Vodafone auf dem deutschen Markt mehr als doppelt so hoch wie der auf dem britischen Heimatmarkt. „Unsere gestärkte Performance in Europa und Afrika hat uns auf den Weg an das obere Ende unserer Guidance für dieses Jahr gebracht“, sagte CEO Nick Read. Der operative Cash-flow hatte sich um 7,4 % auf 6,46 Mrd. Euro verbessert. Für das Ende März endende Geschäftsjahr rechnet das Management nun mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation zwischen 15,2 Mrd. und 15,4 Mrd. Euro. Bislang hatte das untere Ende der Spanne bei 15,0 Mrd. Euro gelegen. Der Free Cash-flow soll mindestens 5,3 Mrd. Euro erreichen. Bislang war von mindestens 5,2 Mrd. Euro die Rede gewesen.
Vodafone Group | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr * | ||
in Mill. Euro | 2021/2022 | 2020/2021 |
Umsatz | 22 489 | 21 427 |
Rohertrag | 7 392 | 6 673 |
Operatives Ergebnis | 2 620 | 3 354 |
Vorsteuerergebnis | 1 276 | 1 927 |
Nettoergebnis | 996 | 1 269 |
Operativer Cash-flow | 6 455 | 6 009 |
Liquide Mittel | 5 650 | 6 869 |
Nettoverschuldung | 44 298 | 40 543 |
Service-Umsatz | 19 010 | 18 418 |
Bereinigtes Ebitda | 7 565 | 7 011 |
*) jeweils per 30.9.Börsen-Zeitung |