Volkswagen-Konzern geht mit spürbaren Rückgängen ins neue Jahr
Der Volkswagen-Konzern ist angesichts von Problemen in China und belastet von Modellanläufen schwächer ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz ging um ein Prozent auf knapp 75,5 Mrd. Euro zurück, wie die Wolfsburger am Dienstag mitteilten. Das operative Ergebnis fiel um ein Fünftel auf 4,59 Mrd. Euro. Die entsprechende operative Marge sackte um 1,4 Prozentpunkte auf 6,1 % ab und lag damit wie vom Management bereits avisiert unter den Zielsetzungen für das Gesamtjahr. Analysten hatten mit etwas weniger Einbußen gerechnet. Das Ergebnis nach Steuern im Konzern fiel um fast 22 % auf 3,71 Mrd. Euro. Die Jahresprognosen bestätigte das Management um Chef Oliver Blume.
Massenmodelle laufen gut
VW führte das schwächere operative Ergebnis auf ein gesunkenes Absatzvolumen, einen ungünstigeren Verkaufsmix bei Marken und Modellen sowie auf höhere Fixkosten zurück. Die Markteinführung neuer Modelle bei der Renditeperle Porsche sowie Lieferengpässe bei Audi belasteten die Konzernzahlen. Die Gruppe mit den Massenmarken VW Pkw, Seat, Skoda und VWN verdiente hingegen mehr als ein Jahr zuvor.
„Ein starker März, die solide Auftragslage und der sich verbessernde Auftragseingang der letzten Monate sind ermutigend, und sollten sich bereits im zweiten Quartal positiv auswirken“, sagte VW-Finanzchef Arno Antlitz laut Mitteilung. Die Spar- und Ergebnisprogramme in den Marken des Konzerns sollen ihm zufolge im Laufe des Jahres allmählich Wirkung entfalten. „In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, den gestiegenen Fixkosten entschieden entgegenzuwirken und diszipliniert zu investieren“, sagte der Manager.
Die Ergebnisse spiegelten den erwartet verhaltenen Start ins Jahr wider, sagte auch Finanzchef Arno Antlitz. Zugleich sei das Unternehmen zuversichtlich, seine Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. „Ein starker März, die solide Auftragslage und der sich verbessernde Auftragseingang der letzten Monate sind ermutigend und sollten sich bereits im zweiten Quartal positiv auswirken“, betonte Antlitz.
Die operative Gewinnmarge lag deutlich unter der Zielmarke für das laufende Jahr von sieben bis 7,5 %. Ein wichtiger Grund für den Rückgang sind den Angaben zufolge Lieferengpässe bei Audi: Hier sanken die Erlöse deutlich, weil V6 und V8-Motoren zeitweise nicht ausreichend zur Verfügung standen. Entsprechend brach auch die Umsatzrendite der gesamten Markengruppe Progressive, zu der neben Audi auch der Supersportwagenbauer Lamborghini, der Luxusautobauer Bentley sowie die Motorradtochter Ducati gehören, auf 3,4 % ein.
Luxusautos weniger
Auch bei Porsche liefen die Geschäfte nicht so rund wie gewohnt. Hohe Vorlaufkosten für neue Modelle und ein schwacher Absatz drückten den Gewinn des Sporwagenbauers um fast ein Drittel, die Rendite sackte um vier Prozentpunkte ab. Besser sah es dagegen in der Volumengruppe Core aus, zu der die Kernmarke Volkswagen sowie Skoda, Seat/Cupra und die Nutzfahrzeugsparte mit dem VW-Bus gehört. Hier legte die Rendite auf 6,4 % zu.
Konzernchef Oliver Blume hat dem Wolfsburger Autobauer ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Allein bei der Kernmarke Volkswagen sollen die Kosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro sinken, die Rendite soll zugleich auf 6,5 % steigen. Für die gesamten Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen. Die Programme dürften im Laufe des Jahres 2024 allmählich Wirkung zeigen, sagte Antlitz.