Volkswagen verkauft ihr vor drei Jahren gestartetes Carsharing-Geschäft Weshare an Miles Mobility, nach eigenen Angaben größter konzernunabhängiger Carsharing-Anbieter in Deutschland mit Sitz in Berlin. Wie die Unternehmen mitteilten, erwirbt Miles von der Marke VW Pkw die Gesellschaft Urban Mobility International und integriert die Carsharing-Aktivitäten mit dem Namen Weshare in das eigene Angebot. Zum Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben.

Mit Weshare verdiente VW bislang kein Geld. Die Wolfsburger waren vergleichsweise spät in das Carsharing-Geschäft eingestiegen, zugleich aber der erste Anbieter mit einer ausschließlich elektrischen Flotte. Doch anfängliche Pläne, das Angebot nach dem Start 2019 auf weitere Großstädte in Deutschland sowie auf andere Märkte in Europa und einige Städte in den USA und Kanada auszudehnen, wurden bis auf Hamburg nicht umgesetzt. Die Kundschaft sei nur begrenzt bereit, einen Preisaufschlag für rein elektrisches Carsharing zu zahlen, erklärte Christian Dahlheim, Chef von VW Financial Services, laut Reuters. Wie nun VW hatten im Frühjahr Mercedes-Benz und BMW ihr im Gemeinschaftsunternehmen Share Now gebündeltes Carsharing-Geschäft, 2019 aus der Zusammenführung von Car2Go (Mercedes) und Drive Now (BMW) entstanden, verkauft – an den Opel-Mutterkonzern Stellantis.

Durch den Verkauf an den 2016 gestarteten Carsharing-Anbieter Miles, der nach eigenen Angaben seit 2021 profitabel ist, sieht man bei VW bessere Wachstumschancen. Aktuell ist Weshare mit rund 2000 ID.3- und ID.4-Elektroautos in den beiden größten deutschen Städten präsent. Miles ist mit 9000 Fahrzeugen, die zu 70% aus dem VW-Konzern stammen, in acht deutschen Städten aktiv. Mit dem Weshare-Verkauf wurde vereinbart, dass Miles etwa 10000 E-Fahrzeuge verschiedener VW-Konzernmarken bestellt, die ab 2023 ausgeliefert werden. VW plant ferner über die neue Konzerntochter Europcar eine Plattform, die Carsharing oder Auto-Abo-Modelle bündeln und externen Anbietern wie Miles offenstehen soll.

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