Volkswagen kappt erneut Prognose
Volkswagen kappt Margenziel
Autobauer erwartet auch Rückgang bei Auslieferungen und Umsatz
ste Hamburg
Knapp einen Monat nach der Ankündigung, den Sparkurs zu verschärfen und neben erstmaligen Werksschließungen in Deutschland auch betriebsbedingte Kündigungen zu erwägen, hat Volkswagen erneut die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Wie der Wolfsburger Autobauer am Freitagabend nach Börsenhandelsschluss mitteilte, wird für 2024 nur noch mit einem operativen Ergebnis von rund 18 Mrd. Euro und einer operativen Umsatzrendite von 5,6% gerechnet. Im Juli hatte das Unternehmen das Margenziel von zuvor 7 bis 7,5% auf 6,5 bis 7% gekürzt.
Mit Verweis auf Entwicklungen vor allem bei den Marken Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge und die Komponente, die hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückblieben, nahm VW auch den Ausblick für die Fahrzeugauslieferungen und den Konzernumsatz zurück. Anstatt eines Anstiegs um 3% geht VW inzwischen von einem Rückgang der Auslieferungen im Vorjahresvergleich um 2,6% auf rund 9 (i.V. 9,24) Millionen Fahrzeuge aus. Die Erlöse sollen 2024 um knapp 1% auf rund 320 (322,3) Mrd. Euro zurückgehen und nicht um bis zu 5% zulegen.
Auch Finanzsparte schwächer
BMW und Mercedes-Benz hatten zuletzt ihre Prognosen ebenfalls gekürzt. VW verwies nun zur Begründung ferner auf ein verschlechtertes makroökonomisches Umfeld. Daraus könnten sich weitere Risiken vor allem für die Markengruppe Core mit den Volumenherstellern ergeben. Im Konzernbereich Finanzdienstleistungen lässt sich die Prognose wegen eines schwierigen Geschäftsumfelds außerhalb Europas nicht mehr halten. Das operative Ergebnis wird hier 2024 mittlerweile nur noch bei 3,2 Mrd. anstatt bei 4 Mrd. Euro erwartet.
Die Prognose für den Netto-Cashflow im Konzernbereich Automobile reduzierte VW auf rund 2 Mrd. Euro von zuvor 2,5 bis 4,5 Mrd. Euro. Bei der Nettoliquidität geht das Unternehmen, das seinen Zwischenbericht zum 30. September am 30. Oktober veröffentlichen will, inzwischen von 36 bis 37 Mrd. anstatt von 37 bis 39 Mrd. Euro aus. Konzernchef Oliver Blume hatte in vergangenen Monaten wiederholt betont, nun vor allem auf die Kostenbremse zu treten.