Geberit

Wärmepumpen-Trend kann Sanitärgeschäft bremsen

Der Sanitärkonzern Geberit, der traditionell mit hohen Margen operiert, steht nach eigener Einschätzung vor einem anspruchsvollen Jahr. Der Wärmepumpen-Hype könnte das Geschäft dämpfen.

Wärmepumpen-Trend kann Sanitärgeschäft bremsen

hek Frankfurt – Der Sanitärkonzern Geberit stellt sich auf ein „sehr anspruchsvolles“ Jahr 2023 ein. Als Herausforderungen sieht CEO Christian Buhl die hohen Preissteigerungen und das Auf und Ab der Lager­bestände. Potenzielle Belastungen erwartet er aus der Verschiebung von Sanitär zu Heizungen. Dahinter steht der Trend zu Wärmepumpen, den die Bundesregierung befeuert durch das geplante Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024.

Die Verlagerung betreffe nicht nur Deutschland, sondern auch andere europäische Länder, teilt Geberit mit. Die Auswirkungen in den einzelnen Staaten seien unterschiedlich spürbar. Die Dauer des Effekts könne man nicht abschätzen. Limitiert werde die Verlagerung durch die begrenzte Kapazität der Heizungsbranche. Gestützt werde die Sanitärindustrie durch den hohen Renovierungs- und Neubaubedarf, den Trend zu höherwertigen Sanitärstandards und außereuropäische Länder wie Indien und die Golfregion.

Der Ergebnisausblick bleibt vage, doch zeigt sich der Schweizer Konzern überzeugt, die mittelfristigen Ziele weiter zu erreichen. Diese sehen eine durchschnittliche Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 28 und 30% und 4 bis 6% jährliches Umsatzwachstum in lokalen Währungen vor.

Im abgelaufenen Jahr gab das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 15% auf 909 Mill. sfr nach. Die Marge sackte auf 26,8% (2021: 30,9%) ab. Damit hat der Konzern die Anfang November auf rund 27% gesenkte Prognose knapp erfüllt. Im vierten Quartal lag die Marge laut Buhl noch leicht unter dem Vorjahresniveau.

Unter dem Strich stehen 706 Mill. sfr Nettogewinn, 6,5% weniger als 2021. Das läuft auf 20,8% Umsatzrendite nach Steuern hinaus, 1 Prozentpunkt weniger als 2021. Die Dividende will Geberit um 0,10 sfr auf 12,60 sfr anheben. Ausgeschüttet werden 62% des Nettogewinns. 2022 hat Geberit nach eigenen Angaben 1 Mrd. sfr durch Dividenden und Aktienrückkäufe verteilt.

Geberit
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. sfr20222021
Umsatz3 3923 460
 Anstieg in % *)4,814,7
Ebitda9091 069
 in % des Umsatzes26,830,9
Ebit755902
Nettoergebnis706756
Gewinn je Aktie (sfr)20,4821,34
Eigenkapitalquote (%)43,752,7
Nettoschulden824273
*) währungsbereinigtBörsen-Zeitung