Wasserstoff-Spezialist De Nora will an die Börse
bl Mailand
Das im Bereich nachhaltiger Technologien und der grünen Wasserstoffindustrie führende italienische Unternehmen De Nora plant voraussichtlich im Frühjahr einen Börsengang in Mailand. Entsprechende Anträge wurden bei der Börsenaufsicht Consob hinterlegt. Die beiden Anteilseigner, die Familie De Nora (64 %) und Snam (36 %), planen sowohl die Ausgabe neuer Papiere als auch die Abgabe alter. Die beiden Anteilseigner wollen eine Mehrheit behalten.
De Nora würde ein Schwergewicht in Mailand. Beobachter schätzen die Gesamtkapitalisierung auf bis zu 5 Mrd. Euro. De Nora verfügt über ein Portfolio von Produkten und Systemen zur Optimierung der Energieeffizienz industrieller Prozesse und Lösungen zur Wasseraufbereitung und ist der weltweit größte Anbieter von Elektroden für die wichtigsten elektrochemischen Prozesse in der Industrie sowie führend bei Wasserfiltrations- und Desinfektionstechnologien. Das 1923 in Mailand gegründete Unternehmen ist am weltweit größten Projekt für grünen Wasserstoff, dem Bau der CO2-freien Stadt Neom, beteiligt.
De Nora erzielte 2021 einen Umsatz von 616 Mill. Euro und kam auf einen Bruttobetriebsgewinn (Ebitda) von 127 Mill. Euro. Für die Bewertung des Unternehmens entscheidend ist auch, wie Investoren die 34-prozentige Beteiligung De Noras an Nucera (bisher: UCE), einem Joint Venture mit Thyssenkrupp, bewerten. Der deutsche Konzern, der die Mehrheit des Entwicklers von Großanlagen zur Herstellung von Wasserstoff kontrolliert, will einen bisher nicht genannten Anteil von Nucera an den Aktienmarkt bringen. Beobachter gehen von einer Bewertung des Gesamtunternehmens von 3 bis 6 Mrd. Euro aus.