Steigende Nettoverschuldung

Währungseffekte verhageln Bayer die Prognose

Diesmal sind es negative Währungseffkte, die Bayer einen Strich durch die ohnehin schwache Ergebnisprognose machen. Doch auch die Nettoverschuldung wird dadurch steigen.

Währungseffekte verhageln Bayer die Prognose

Stark negative Währungseffekte machen die Gesamtjahresprognose von Bayer zunichte. Hatten die Leverkusener noch im März ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) zwischen 10,4 und 11 Mrd. Euro in Aussicht gestellt, werden nun nur noch 10,2 bis 10,8 Mrd. Euro erwartet, wie Bayer mit der Vorlage des Zwischenberichts mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen bleibt der Ausblick unverändert. Die Euro-Schwäche hat auch Folgen für das erwartete Ergebnis je Aktie, das sich 2024 zu Stichtagskursen zwischen 4,80 und 5,20 (zuvor: 5,10 bis 5,50) Euro bewegen soll.

In Mitleidenschaft gezogen wird auch die Nettoverschuldung. Hier wird neuerdings zum Jahresende ein Wert zwischen 33 und 34 Mrd. Euro vorhergesagt, 500 Mill. Euro mehr als bislang erwartet. Im Berichtsquartal erhöhte sich Nettoverschuldung um 3 Mrd. auf 37,5 Mrd. Euro. Dahinter stand allerdings in erster Linie der saisonübliche Mittelabfluss im operativen Geschäft. Die hohe Verschuldung bekommt Bayer, die sich mit der Übernahme von Monsanto verhoben hat, inzwischen aber auch im Finanzergebnis zu spüren. Das höhere Zinsniveau führte allein im Berichtsquartal zu einem Anstieg im Zinsaufwand um fast 100 Mill. auf 306 Mill. Euro.

Verhaltener Jahresauftakt für Bayer

Operativ fiel der Start in das neue Geschäftsjahr verhalten aus. Ein entsprechendes Erwartungsmanagement hatte Vorstandchef Bill Anderson jedoch zuvor betrieben. Der Konzernumsatz gab um 4,3% auf 13,8 Mrd. Euro nach. Darin enthalten waren negative Währungseffekte von 525 Mill. Euro. Das bereinigte Ebitda verringerte sich um 1,3% auf 4,4 Mrd. Euro. Mit 2 Mrd. Euro landete das Konzernergebnis um 8,1% unter dem ohnehin schwachen Vorjahreswert.

Wie angekündigt lieferten Cropscience (–12,8%) und Consumer Health (–12,7%) schwächere Ergebnisse ab, während die Pharmasparte 8% mehr als im Vorjahr verdiente. Das Gros der verbuchten Sondereinflüsse von –207 Mill. Euro entfiel auf Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem neuen Organisationsmodell „Dynamic Shared Ownership“. „Wir konsolidieren Rollen, bauen Hierarchieebenen ab und schaffen Teams, die schlagkräftig arbeiten können“, verdeutlichte Anderson noch einmal. Die neue Aufstellung soll bis Ende 2026 zu Einsparungen von 2 Mrd. Euro führen.

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