Wo SAP Stellen abbauen will
sar Walldorf
Keine groĂ angelegte Restrukturierung wie 2019, wohl aber eine weitere Fokussierung auf das KerngeschĂ€ft: Das ist die Zielsetzung, die SAP mit ihrem am Donnerstag angekĂŒndigten Stellenstreichungen verbindet. AuĂerhalb des KerngeschĂ€fts sollen bis zu 3â000 Stellen wegfallen, davon rund 200 in Deutschland.
Im Fokus der Neuausrichtung steht das GeschĂ€ft mit Software zum Management von Kundenbeziehungen (CRM). Mit dem Umbau will SAP sich stĂ€rker auf strategische Wachstumsbereiche konzentrieren und dafĂŒr ein âgezieltes Restrukturierungsprogramm in ausgewĂ€hlten Bereichen des Unternehmensâ aufsetzen, wie es in Walldorf formuliert wird. Der Stellenabbau werde voraussichtlich etwa 2,5â% der Mitarbeiter betreffen.
Im Bereich Customer-Experience-Lösungen will SAP sich kĂŒnftig âstĂ€rker auf diejenigen Branchen und Industrien fokussieren, in denen wir bereits eine starke Marktposition haben, etwa den Bereich Consumer Productsâ, erklĂ€rte CFO Luka Mucic im GesprĂ€ch mit der Börsen-Zeitung.
Am Ende werde man sich im Bereich Customer Experience auf eine Handvoll Branchen beschrĂ€nken. âWir werden auch schauen, wo wir Prozesse straffen und Dopplungen bereinigen können, etwa in Marketing und Vertriebâ, sagte Mucic.
Der GroĂteil der Restrukturierungskosten in Höhe von 250 bis 300 Mill. Euro soll im ersten Quartal 2023 erfasst werden. Dies wird das Betriebsergebnis (IFRS) beeinflussen. FĂŒr das laufende Jahr soll mit der Restrukturierung âein moderater Kostenvorteilâ einhergehen, von 2024 an rechnet SAP dann mit jĂ€hrlichen Kosteneinsparungen von 300 bis 350 Mill. Euro, die fĂŒr Investitionen genutzt werden sollen. Die erwarteten Kosteneinsparungen und Reinvestitionen spiegeln sich dem Konzern zufolge bereits vollstĂ€ndig im finanziellen Ausblick und den Zielsetzungen wider.
Auch wenn derzeit viele Tech-Unternehmen wie Salesforce, Microsoft oder Alphabet Stellen abbauen, legt SAP dabei auf einen Unterschied Wert: âWir haben nicht zu viel eingestelltâ, betont CEO Christian Klein. Man werde weiter investieren, wolle die Ausgaben aber fokussieren.
Ein breit angelegtes Programm mit Vorruhestandsregeln wie 2019, als bei den Walldorfern Restrukturierungskosten von rund 1 Mrd. Euro anfielen, werde es nicht geben. Vielmehr gehe es um gezielte Einsparungen, um RandaktivitÀten und Doppelstrukturen zu bereinigen. Einen regionalen Schwerpunkt hat das Programm nicht.