Workday-Zahlen beflügeln Softwarebranche
sar Frankfurt
Der auf Cloud-Software für Personal- und Finanzabteilungen spezialisierte US-Konzern Workday hat im jüngsten Quartal besser abgeschnitten als von vielen Marktbeobachtern erwartet: In seinem am 31. Oktober beendeten dritten Quartal des Fiskaljahres 2023 setzte Workday 1,6 Mrd. Dollar um, ein Plus von 20,5% gegenüber dem Vorjahresquartal. Davon stammten 1,43 Mrd. Dollar aus Abonnements und Subskriptionen, ein Anstieg um 22,3% gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings erzielte Workday im dritten Quartal nach dem Bilanzierungsstandard GAAP einen operativen Verlust von 26,3 Mill. Dollar, im Vorjahr hatte ein Gewinn von 23,9 Mill. Dollar gestanden. Auch im zweiten Quartal ihres Geschäftsjahres 2023 hatte Workday einen hohen Gewinn erzielt, aber operative Verluste geschrieben. Workdays operativer Cashflow lag mit rund 409 Mill. Dollar um 6% über dem Vorjahresquartal. Das Management bezeichnete die Zahlen für das dritte Quartal als „solide“ und hat das untere Ende des Prognosekorridors für seine Abonnementumsätze leicht angehoben. Die Subskriptionsumsätze sollen nun um mindestens 22% wachsen. Außerdem hat der US-Konzern ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgelegt, in das über einen Zeitraum von 18 Monaten bis zu 500 Mill. Dollar fließen können.
Strategisch will der Anbieter von Planungssoftware verstärkt auf ein „vernetztes Partner-Ökosystem“ setzen und arbeitet mit spezialisierten Beratungshäusern zusammen, die als „Industry Accelerators“ firmieren. Sie sollen Unternehmen aus Branchen wie Banken und Versicherungen dabei helfen, den Wechsel in die Cloud zu meistern.
Außerdem setzt Workday verstärkt auf Low-Code/No-Code-Entwicklung. Damit können Kunden mit geringen Vorkenntnissen eigene Anwendungen programmieren. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch SAP. Das Angebot soll es möglich machen, dass Unternehmen benötigte Weiterentwicklungen ohne aufwendigen IT-Prozess selbst umsetzen. Der große Fachkräftemangel steigert die Akzeptanz für die Lösung. Workdays gute Zahlen haben am Mittwoch auch Software-Unternehmen wie SAP, Software AG und Suse beflügelt. Zuletzt hatte die lange erfolgsverwöhnte Branche vermehrt negative Nachrichten verkraften müssen. Aufgrund des volatilen Umfelds haben viele Kunden Software-Investitionen zurückgestellt.