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Ex-Bahn-Finanzchef Doll kritisiert Schenker-Verkaufsprozess

Alexander Doll vermisst beim Schenker-Verkaufsprozess die Transparenz und fordert eine bessere Abstimmung zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor.

Ex-Bahn-Finanzchef Doll kritisiert Schenker-Verkaufsprozess

Doll kritisiert Schenker-Prozess

Ehemaliger Banker und Bahn-CFO fordert Transparenz und bessere Kommunikation

phh Frankfurt

Der langjährige Berater, Banker und frühere Deutsche-Bahn-Finanzchef Alexander Doll ist heute vor allem als Investor und Multi-Aufsichtsrat aktiv – und er berät Private-Equity-Investoren bei großen Infrastruktur-Deals in Deutschland. Zuletzt hatte er etwa beim Verkauf des Logistikers Schenker seine Finger im Spiel, als er für den Finanzinvestor CVC vermittelte.

Zuvor mischte er auch beim Verkauf der Bahn-Tochter Arriva an den US-Investor I Square mit, wo er im Aufsichtsrat sitzt. Doch der Schenker-Verkaufsprozess lief nicht nach dem Private-Equity-Drehbuch. Den Zuschlag erhielt letztendlich der dänische Stratege DSV. Der Finanzinvestor CVC ging leer aus und fühlte sich benachteiligt.

Alexander Doll plädiert für privates Infrastrukturkapital

Doll fordert für Investoren klare regulatorische Rahmenbedingungen, größtmögliche Transparenz und eine deutlich engere Abstimmung zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor. „Prozesse wie der kürzlich bekanntgegebene Verkauf von Schenker lassen die hierfür notwendige Strategie für den Standort und Transparenz vermissen“, so Doll, demzufolge die deutschen Herausforderungen im Infrastrukturbereich ohne privates Kapital nicht zu meistern seien.

Der Investitionsstau betreffe nicht nur den Transportsektor, sondern auch die soziale Infrastruktur und die Energietransformation. „Dies wird vor dem Hintergrund begrenzter und kleiner werdender öffentlicher Mittel nur mit Unterstützung des privaten Sektors, das heißt einer Kombination von operativer Betriebsführung und privater Finanzierung möglich sein“, so Doll. Im Podcast „Betting Billions“ erklärt er, wo das bereits gut funktioniert und wo er noch Probleme sieht.

Im Gespräch Seite 6

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