Versicherungsgeschäft

Axa gelingt Sanierung von XL

Der französische Versicherer Axa hat sein Nettoergebnis im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Die Rückversicherungstochter XL erholt sich von der Pandemie, vom Krieg in der Ukraine sieht sich der Konzern kaum betroffen.

Axa gelingt Sanierung von XL

wü Paris

Der französische Versicherer Axa hat die Pandemiefolgen überwunden. Der zweitgrößte Versicherer Europas nach der Allianz konnte sein Nettoergebnis im vergangenen Jahr trotz Naturkatastrophen mehr als verdoppeln, wie der Konzern am Donnerstag erklärte. Dabei geholfen hat auch die Erholung der amerikanischen Rückversicherungstochter XL, die von der Pandemie stark betroffen war. „Axa geht es sehr gut“, sagte Konzernchef Thomas Buberl. „Der Gruppe ist der Umbau gelungen.“

Im vergangenen Jahr konnte sie ihren Umsatz um 3% auf 99,93 Mrd. Euro steigern. Analysten hatten laut Reuters im Schnitt mit 99,98 Mrd. Euro gerechnet. Damit ist der Umsatz jedoch etwas niedriger als die Erwartungen und geringer als im Vorkrisenjahr 2019 ausgefallen, als er rund 104 Mrd. Euro betrug. Das Schadensgeschäft, das gut die Hälfte des Umsatzes von Axa ausmacht, legte 3% zu. Es profitierte auch von positiven Preiseffekten, gerade bei Axa XL. Der Bereich Gesundheit verbesserte sich um 5%, das Vorsorgegeschäft um 9% und die Vermögensverwaltung um 20%.

Zum operativen Ergebnis von rund 6,2 Mrd. Euro hätten alle Märkte beigetragen, erklärte Buberl weiter. Doch der bemerkenswerteste Beitrag sei von Axa XL gekommen. Denn die Tochter, die der Versicherer 2018 für 15,3 Mrd. Dollar übernommen hat, hat mit 1,2 Mrd. Euro so viel beigetragen wie etwa das Geschäft Axas in Asien. Ein Jahr zuvor hatte Axa XL noch einen operativen Verlust von 1,4 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Sanierung sei vorbei, meint Buberl. Axa XL sei jetzt gut positioniert, um für ein dauerhaftes und rentables Wachstum zu sorgen.

Unter dem Strich konnte Axa das Nettoergebnis von 3,16 Mrd. Euro auf 7,29 Mrd. Euro steigern. Die Solvabilitätsquote verbesserte sich um 17 Punkte auf 217%. Der Versicherer will nun eine Dividende von 1,56 Euro je Aktie vorschlagen, was einer Ausschüttungsrate von 58% entspricht. Er kündigte zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm über 500 Mill. Euro an. Axa hatte bereits im November ein Aktienrückkaufprogramm über 1,7 Mrd. Euro aufgelegt, das jetzt bald ausläuft.

Der Versicherer rechnet nun für die Zeit von 2020 bis 2023 mit einem durchschnittlichem Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses je Aktie am oberen Ende der angepeilten Spanne von 3% bis 7%. Der Versicherer geht zudem davon aus, dass er das Ziel eines kumulierten Cashflows von 14 Mrd. Euro 2021 bis 2023 übertreffen wird.

Wenig Geschäft in Russland

Die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine seien für den Konzern sehr gering, sagte Buberl. Denn der Versicherer hat sich seinen Angaben zufolge bereits vor ein paar Jahren aus der Ukraine zurückgezogen und hält in Russland lediglich Minderheitsanteile an einem Gemeinschaftsunternehmen. Der Angriff werde jedoch zu einer größeren Volatilität an den Märkten, einem Anstieg der Gaspreise und einem geringeren Wirtschaftswachstum führen, antwortete er auf eine entsprechende Frage während einer Videokonferenz.

Die Axa-Aktie gab Donnerstag an der Börse von Paris 6,7% auf 24,47 Euro nach, während der französische Leitindex CAC40 mit einem Minus von 3,8% schloss.