Repo-Risiken im Fokus der Aufsicht
Bank of England wirft einen Blick auf Repo-Risiken der Banken
Praktiken entsprechen nicht Erwartungen der Aufsicht
hip London
Die Bank of England ist mit den Praktiken der von ihr beaufsichtigten Institute im Repo-Geschäft nicht zufrieden. Sie „bleiben oft hinter den Erwartungen der Aufsicht zurück“, sagte Nathanaël Benjamin, der bei der britischen Zentralbank als Executive Director für die Themen Finanzstabilität, Strategie und Risiko zuständig ist.
Die Regulierer hätten die Notwendigkeit betont, dass die Margen- und Haircut-Praktiken der Banken Risikofaktoren besser widerspiegeln. „Die PRA (Prudential Regulation Authority) hat Besorgnis darüber ausgedrückt, dass Banken den Ersteinschuss in manchen OTC-Derivatemärkten oder den Haircut in Repo-Märkten eher auf Basis geschäftlicher Anreize anbieten als auf Grundlage von Risikoerwägungen“, sagte Benjamin auf einer Veranstaltung der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) bei Linklaters.
Mängel bei der Governance
Der Ersteinschuss besteht aus dem Mindesteinschuss und einem Risikozuschlag, der von manchen Instituten offenbar unter anderen Gesichtspunkten bestimmt wird als dem Risiko.
Der Haircut ist der Abschlag, den der Kreditgeber bei Repo-Geschäften auf die als Sicherheitsleistung hinterlegten Wertpapiere vornimmt. Benjamin zufolge wurden von der PRA Mängel bei der Governance identifiziert, die systematisch dazu führen können, dass für bestimmte Portfolios zu niedrige Margen hinterlegt würden.
Gefahr für die Finanzstabilität
Wenn Kunden, die mit langem Hebel agieren, zu niedrige Sicherheitsleistungen hinterlegen, kann das zur Bedrohung für die Finanzstabilität werden. Die Bank of England will bis zum Jahresende einen umfassenden Bericht zu den Untersuchungsergebnissen vorlegen.
„Es ist schwer, die richtige Balance zu finden, wenn es darum geht, welche Höhe der Marge ausreichend Sicherheit bietet, ohne die Liquidität zu beeinträchtigen“, sagte Kirston Winters, Head of Legal, Risk, Compliance, Government & Regulatory Affairs beim Post-Trade-Dienstleister OSTTRA. Entscheidend sei für Nicht-Banken, ausreichend Liquidität vorzuhalten, um einen Sturm durchzustehen, ohne größere Probleme am Markt auszulösen, sagte Jo Burnham, Margenexperte beim Software-Anbieter Opengamma.