BayernLB erwartet besseres Ergebnis
jh München
Der Vorstand der Bayerischen Landesbank (BayernLB) geht die restlichen Monate dieses Jahres mit mehr Zuversicht an. Wie andere Banken – unter anderem die Deutsche Bank – schnitt die BayernLB nach Informationen der Börsen-Zeitung im zweiten Quartal gut ab. Finanzvorstand Markus Wiegelmann bestätigte dies. Der Vorstand peilt nun für das Ergebnis vor Steuern eine Spanne über 400 Mill. Euro an. „Den neuen Korridor werden wir in den nächsten Tagen definieren“, kündigte Wiegelmann im Gespräch mit der Börsen-Zeitung an. „Er wird spürbar oberhalb des bisherigen liegen.“
Bisher hat sich die Bank einen nicht öffentlich genannten Planwert im Korridor von 200 Mill. bis 400 Mill. Euro gesteckt. Denkbar ist, dass die angepeilte Spanne auf 500 Mill. bis 700 Mill. Euro erhöht wird. Denn: „Im ersten Halbjahr haben wir ein Ergebnis vor Steuern von mehr als 400 Mill. Euro erzielt“, berichtete der Finanzvorstand.
Ganz überraschend kommt die höhere Prognose nicht. Im ersten Quartal erzielte die BayernLB ein Ergebnis vor Steuern von 164 Mill. Euro. Das untere Ende der angepeilten Spanne war damit schon zum Greifen nahe.
Rückenwind von der EZB
Bereits zum Jahresauftakt hatte die Landesbank von den günstigen Refinanzierungsbedingungen der Europäischen Zentralbank einen kleinen Schub erhalten. „Die Tenderbonifikationen sind im ersten Halbjahr auf einen deutlich dreistelligen Millionenbetrag gestiegen“, berichtete Wiegelmann nun. Von Januar bis März hatten sich diese mit knapp 50 Mill. Euro im Zinsüberschuss niedergeschlagen. Die Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht die BayernLB am 19. August.
Nach wie vor entwickelt sich die Risikovorsorge für die Bank recht günstig. Der Finanzvorstand unterstrich dies: „Im zweiten Quartal gab es eine Nettoauflösung im kleinerem Umfang.“ In den ersten drei Monaten waren es 32 Mill. Euro nach einem Aufwand von 72 Mill. Euro im Auftaktquartal des Vorjahres. Auch das operative Geschäft läuft nach Wiegelmanns Worten gut: „Zum Teil liegen wir oberhalb unserer eigenen Planung.“
Pauschalvorsorge reduziert
Auf die Frage nach der pauschalen Risikovorsorge antwortete Wiegelmann: „Wir haben diese turnusgemäß überprüft.“ Und er deutete an, dass ein kleinerer Teil davon aufgelöst wurde. Mit Blick auf die Unsicherheit wegen der Pandemie und deren Folgen für die Volkswirtschaften hatte die BayernLB – überwiegend im vergangenen Jahr – eine pauschale Vorsorge von rund 325 Mill. Euro gebildet. Das geschah im Vorgriff auf zu erwartende Einzelfälle.
Wiegelmann nahm außerdem Stellung zum jüngsten Stresstest der europäischen Bankenaufsicht (vgl. BZ vom 31. Juli). Der Rückgang der harten Kernkapitalquote der BayernLB im adversen Szenario um 5,9 Punkte auf 10,0% Ende 2023 fiel relativ stark aus. „Im deutschen und gesamten europäischen Vergleich sind wir sehr zufrieden“, sagte der Finanzvorstand dennoch mit Blick auf die absolute Höhe. „Der Test hat bestätigt, dass die BayernLB gut kapitalisiert ist.“ Basis für den Stresstest der European Banking Authority war die harte Kernkapitalquote der Bayerischen Landesbank von 15,9% am Ende des vergangenen Jahres. Am 31. März 2021 hatte diese 15,4% betragen. Wiegelmann berichtete, dass sie zur Jahresmitte nach wie vor über 15% liege.