BW Bank liebäugelt mit Kryptoangebot
BW Bank liebäugelt mit Kryptoangebot
LBBW-Tochter erwägt Handel und Verwahrung der Assets für ihre Kunden
Die LBBW erwägt ein Kryptowährungsangebot für ihre privaten Kunden. Bereits im Frühjahr hatte sie eine ähnliche Offerte für Unternehmen auf den Weg gebracht. Damit verdichten sich die Anzeichen, dass sich der Sparkassensektor der neuen Anlageklasse zunehmend öffnen könnte. „Wir denken darüber nach, Handel und Verwahrung von Kryptowährungen auch auf den Retailbereich auszuweiten. Das heißt, das auch den Kunden der BW Bank anzubieten“, erklärte Stephan Paxmann, Chef Digitalisierung und Innovation bei der LBBW, in einem Interview. Die zur Landesbank gehörende BW Bank übernimmt im Raum Stuttgart die Aufgaben einer Sparkasse.
Kaufberatung kein Thema
Laut Paxmann werde es aber eher auf ein Angebot für private Selbstentscheider hinauslaufen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in die Beratung zum Kauf von Kryptowährungen einsteigen“, erklärte Paxmann.
Grundsatzentscheidung der Sparkassengruppe steht bevor
Im Jahr 2022 hatten die Gremien des Sparkassensektors die Empfehlung ausgesprochen, Kunden den Handel von Kryptowährungen nicht anzubieten. Begründet wurde das mit den Risiken der neuen Assetklasse. Allerdings laufen die Institute Gefahr, Kunden an Fintechs oder auch den genossenschaftlichen Bankensektor zu verlieren, der bereits seit Monaten an einem Kryptowährungsangebot für private Kunden arbeitet. Der „Platow Brief“ hatte vergangene Woche berichtet, dass die Empfehlung gegen Kryptowährungen innerhalb des Sparkassenlagers fallen könnte.
LBBW bedient Unternehmenskunden
Auch die LBBW nähert sich Kryptowährungen mit Vorsicht. „Wir müssen nicht der First Mover sein, aber wir wollen ein Early Mover sein“, sagte Paxmann. Mit Blick auf Unternehmenskunden nimmt das Angebot bei der LBBW inzwischen konkrete Formen an. Mit zwei Pilotkunden wurden laut Paxmann erste Transaktionen für die Verwahrung und den Handel von Kryptowährungen durchgeführt. Derzeit würden Gespräche mit weiteren Unternehmen laufen.
„Digitale Assets wie etwa Kryptowährungen spielen auch für Unternehmen eine immer größere Rolle“, sagte Paxmann. „Als Hausbank vieler Unternehmen wollten wir die entsprechenden Dienstleistungen selbst anbieten und das Feld nicht Fintechs oder anderen Start-ups überlassen.“
Bitpanda im Boot
Zum Start nutzt die LBBW die technische und regulatorische Infrastruktur der Kryptobörse Bitpanda. Die Partnerschaft ist Paxmann zufolge zunächst auf drei Jahre angelegt. „Danach werden wir entscheiden, ob wir die Infrastruktur für Verwahrung und Handel von Kryptowährungen selbst aufbauen wollen.“