Clara Streit wird Aufsichtsratschefin der Deutschen Börse
Streit wird Aufsichtsratschefin der Börse
Simcorp-CEO Kromann und Thyssen-CFO Schulte ziehen in Vorstand ein
fed/ab Frankfurt
Clara-Christina Streit wird im Mai den Vorsitz des Aufsichtsrats der Deutschen Börse übernehmen. Die 55 Jahre alte Deutsch-Amerikanerin wird Martin Jetter nachfolgen, der vor zweieinhalb Monaten angekündigt hatte, den Posten mit Ablauf der nächsten Hauptversammlung aufzugeben. Streit war 20 Jahre für McKinsey tätig, zuletzt als Senior Partner, bevor sie 2012 ihren beruflichen Schwerpunkt auf die Arbeit in Aufsichtsräten verlagerte. Sie war unter anderem im Kontrollgremium der italienischen Großbank Unicredit und ist noch bis Mai beim portugiesischen Handelskonzern Jeronimo Martins. Seit 2019 sitzt sie im Aufsichtsrat der Deutschen Börse, parallel dazu übrigens auch beim Wohnungsbauunternehmen Vonovia, wo sie auch den Aufsichtsratsvorsitz innehat. Daneben ist sie Vorsitzende der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, kennt sich also bestens mit allen Fragen der Unternehmensführung aus.
Zugleich hat der Aufsichtsrat der Börse Jens Schulte als Nachfolger von Gregor Pottmeyer zum CFO des Börsenbetreibers bestellt. Schulte ist aktuell Finanzvorstand von Thyssenkrupp. Er war erst im Juni zu Thyssenkrupp gestoßen und dort gleich in die Vollen gegangen. Neben der Zuständigkeit für Finanzen hatte er auch die Verantwortung für das Performance-Programm Apex übernommen. Zudem sollte er von Februar 2025 an interimistisch die Aufgaben als Personalvorstand wahrnehmen. Gefragt nach den Gründen für seinen Wechsel vom Mainzer Glashersteller Schott zu Thyssenkrupp hatte der 53-Jährige noch im Sommer zu Protokoll gegeben, dass ihn die derzeit komplexeste Transformationsgeschichte der deutschen Industrie reize.
Zudem hat der Aufsichtsrat der Börse entschieden, dass Christian Kromann ab Jahresbeginn 2025 Vorstand für den Bereich „Investment Management Solutions“ wird. Unter diesem Oberbegriff fasst die Börse strategisch wichtige Aktivitäten wie Software Solutions, ESG-Daten und ESG-Research sowie Indizes der Gruppe mit Simcorp und ISS Stoxx zusammen. Kromann (52) wird sein derzeitiges Mandat als CEO der Börse-Tochter Simcorp Ende 2024 aufgeben.